Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
bremer shakespeare company + Universität Bremen in Berlin mit "Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer"bremer shakespeare company + Universität Bremen in Berlin mit "Grund der...bremer shakespeare...

bremer shakespeare company + Universität Bremen in Berlin mit "Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer"

7./8. Mai 2008 im Plenarsaal des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg, Hardenbergstraße 31, U- und S-Bhf. Zoo

Mi 7. Mai 2008 um 19 Uhr szenische Lesung

Do 8. Mai 2008 um 19 Uhr szenische Lesung und anschließende Podiumsdiskussion

mit Roland Brumberg, Ausländerbehörde Berlin, Jürgen Kipp, Präsident des OVG Berlin-Brandenburg, Ulla Jelpke, MdB, innenpolitische Sprecherin der Fraktion "Die Linke", Eberhard Schultz, Rechtsanwalt in Berlin und Bremen

Moderation: Sabine am Orde, taz-Redakteurin

Aus den Akten auf die Bühne: Drei Schauspieler und eine Schauspielerin bringen Beschwerdeakten "lästiger Ausländer" aus den 1920er Jahren zum Sprechen. Die Textvorlagen haben Studenten der Universität Bremen in einem zweifach preisgekrönten Forschungsprojekt zusammen getragen.

In der Weimarer Republik diente die amtliche Kategorisierung "lästiger Ausländer" als Ausweisungsgrund. Die Ausweisung wurde ohne Angabe von Gründen angeordnet. Nur eine Beschwerde konnte sie aufhalten, selten abwenden. Die Akten zeigen mit welchen Anschuldigungen die "Lästigkeit" konstruiert wurde: Kriminelle Delikte, politische Gesinnung, Rasse, unsittlicher Lebenswandel. Sogar "der Verkauf von Fruchteis an sich" wurde als unerwünscht notiert. Einzelschicksale von Menschen werden auf der Bühne lebendig, deren Zukunft durch eine Ausweisung bedroht, wenn nicht gar zerstört wurde.

Interdisziplinäre Lehre an der Universität Bremen: Dr. Eva Schöck-Quinteros führte "Grund der Ausweisung: lästiger Ausländer" als ergebnis- und praxisorientiertes Lehrforschungsprojekt im Angebot General Studies und damit interdisziplinär durch. Ihre Studierenden verknüpften die Forschungstätigkeit mit Formen der Aufbereitung für die Öffentlichkeit, um die Wirkung des Erforschten zu beobachten. So entstand diese szenische Lesung, die seit November 2007 von der bremer shakespeare company erfolgreich aufgeführt wird, und ein Begleitband.

Preisgekröntes Projekt: 2007 Preistträger des Wettbewerbs "Geist begeistert" vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 2008 erhielt Frau Dr. Schöck-Quinteros den "Berninghausen Preis für ausgezeichnete Lehre und ihre Innovation".

Dank der Initiative der Berliner Arbeitsgruppe gegen Ausweisungen und gefördert von der Hans Böckler-Stiftung wird die szenische Lesung jetzt in Berlin aufgeführt.

Regie: Peter Lüchinger und Michael Meyer

Mit Jens "Hassel" Hasselmann, Peter Lüchinger, Francisca Mencz und Michael Meyer

Tickets: 8,- / erm. 5,- / Schulklassen 3,- / 3-Euro-Ticket

Reservierung: 030-62735330, grund-der-ausweisung@gmx.de

Vorverkauf: junge Welt Ladengalerie, Berlin, Torstr. 6, U2 Rosa-Luxemburg-Platz, Mo-Fr 11.00-18.00, 030-53635556

Begleitband: Sigrid Dauks und Eva Schöck-Quinteros (Hrsg.), Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer. Ausweisungen aus Bremen der 1920er Jahre, Bremen 2007, 160 Seiten, 8 Euro. Bestell- und Kontaktadresse: Dr. Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen, FB 8, Institut für Geschichtswissenschaft, 0421/218-9487, esq@uni-bremen.de

www. grund-der-ausweisung.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN TRAGISCHES REISEERLEBNIS -- "Mario und der Zauberer" von Thomas Mann im Studiotheater STUTTGART

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann hatte in Stuttgart "Mario und der Zauberer" nach der gleichnamigen Novelle von Thomas Mann Premiere. Auf konzentriertem Raum lässt die Regisseurin Daniela Urban…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER MUSIKKRITIKER LÄSST GRÜSSEN -- "Der Tod, das muss ein Wiener sein" im Renitenztheater Stuttgart

Das Wiener Kaffeehaus als Institution wurde hier gebührend gefeiert. Nikolaus Büchel bereitete das Ganze als Regisseur und gebürtiger Wiener auch kabarettistisch auf: "Wie kommt der Wolf ins…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPIEL ZWISCHEN LICHT UNDS SCHATTEN -- "Otello" von Giuseppe Verdi in der Staatsoper STUTTGART

Die Inszenierung von Silvia Costa integriert Videoeinlagen von John Akomfrah, wo die Otello-Tragödie in eindringlichen Bildern nachgezeichnet wird. Der erste Akt ist geprägt von einer Statue und einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZWISCHEN KLASSIK UND UNTERHALTUNG -- "Heavy Metal aus Schwaben" im Schloss Bietigheim-Bissingen

Das Tuba-Euphonium Quartett des Landesblasorchesters Baden-Württemberg mit Steffen Burkhardt, Peter Teufel, Erich Hermann und Markus Scholl präsentierte einen interessanten Streifzug durch die…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBEREI UND KABARETT VERBUNDEN -- Kabarett mit Thomas Fröschle im Glasperlenspiel ASPERG

"Investigative Comedy vom Feinsten" präsentierte Thomas Fröschle im Glasperlenspiel, wobei er auf die Verwechslung mit "Äffle und Pferdle" gleich zu Beginn hinwies. Zauberkunst und Kabarett wurden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche