Die Briefe Vincent van Goghs, zumeist an seinen Bruder Theo gerichtet, geben Einblicke in sein Denken und Fühlen: „Ich hätte niemals die Intensität meines Gelbs erreicht, hätte ich mich zu sehr gepflegt, geschont.“ Van Goghs so gesammelte Gedanken sind die Grundlage für eine ausdrucksvolle Kammeroper von Grigori Frid.
Nicht die Beschreibung der Bilder des genialen Malers Vincent van Gogh steht im Mittelpunkt dieser packenden Kammeroper, sondern das Seelenleben des tragischen Künstlers. Zugrunde leigen Ausschnitte der zahlreich erhaltenen Briefe, die der Maler fast täglich an seinen Bruder Theo, mit dem ihn eine tiefe Zuneigung verband, richtete. Sie vermitteln eine labile Gemütslage zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen Schaffenskraft und Krankheit.
Es sind Hilferufe, die keine Rettung mehr bringen konnten.
Die Kammeroper "Briefe des van Gogh" entstand 1975. Aus politischen Gründen kam es 1976 jedoch nur zu einer konzertanten Uraufführung in Moskau. Szenisch war das Werk erst am 30. April 1984 in Tallin/Estland zu erleben. Die deutsche Erstaufführung fand 1998 in Rheinsberg statt.
Daniel Böhm (Vincent)
Musik: Leitung: Rodrigo Tomillo-Peralta;
Inszenierung: Andreas Bronkalla;
Mi. 3.12., Sa. 20.12.08, jeweils um 20 Uhr in der Jean-Schoen-Halle