Oskar Wälterlin (1895–1961) war nicht nur der mit Abstand am längsten amtierende Intendant des Schauspielhauses Zürich, sondern auch der einflussreichste. Während des Zweiten Weltkrieges machte er das Schauspielhaus Zürich zum wichtigsten Stützpunkt des deutschen und österreichischen Exiltheaters, in den 50er Jahren verhalf er Frisch und Dürrenmatt zum Durchbruch.
Mit seinem Inszenierungsstil des »Humanistischen Realismus« hat Oskar Wälterlin das gesamte deutschsprachige Theater im 20. Jahrhundert beeinflusst. Nach Stationen am Theater Basel und der Oper Frankfurt übernahm Wälterlin 1938 die Leitung des Zürcher Schauspielhauses. Hier kamen zahlreiche Ur- bzw. deutschsprachige Erstaufführungen von Stücken heraus, die im Dritten Reich verboten waren. Zu Wälterlins Ensemble zählten Schauspieler wie Therese Giehse, Leonard Steckel oder Wolfgang Langhoff sowie nach dem Krieg Gustav Knuth, Will Quadflieg oder Brigitte Horney.
Der Basler Regisseur und Autor Thomas Blubacher hat nun die Biographie Wälterlins verfasst. Sie erzählt auf lebendige Weise die Biografie eines großen Humanisten, der mit Leib und Seele Theatermann war.
Erschienen ist sie im Henschel Verlag