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"Caligula" von Albert Camus im Stadttheater Fürth

Premiere: Donnerstag, 14. Januar 2016, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Mit fünfundzwanzig Jahren, ungefähr im gleichen Alter wie seine Hauptfigur, schrieb der französische Schriftsteller und Philosoph Albert Camus seinen ersten großen Bühnenerfolg „Caligula“. Die Geschichte des kurzlebigen römischen Kaisers Caligula (Regierungszeit 37 bis 41 n. Chr.) beginnt bei Camus mit dem Tod seiner Geliebten Drusilla.

Psychisch labil, reagiert er scheinbar paradox auf den privaten Schicksalsschlag. Für drei Tage ist der

Kaiser unauffindbar. Dann kehrt er zurück und entfesselt eine irrationale Schreckensherrschaft. Bis dahin war der junge Imperator ob seiner Sanftmut und Gewissenhaftigkeit überaus beliebt beim Volk. Nun regiert der unerfahrene Herrscher mit gnadenloser Härte und unbarmherziger Kälte.

 

Sein Freund Scipio, die ihn verehrende Caesonia, der zynisch-kluge Helicon, der Literat Cherea und die versammelten Patrizier - sie alle halten anfangs noch zu ihm, doch arbeiten sie sich zunehmend an ihm ab und werden von Caligulas grausamer Führung gedemütigt und gestraft - keiner wird verschont. Wer soll diesen Caligula stoppen? Und wie?

 

Das Theaterstück, das gerade in den letzten Jahren immer häufiger neu inszeniert wird, zeigt, wie Diktatoren auch heute noch der Welt wie Fremde gegenüberstehen. Damit liefern sie zugleich ihren

Gegnern Waffen an die Hand. Es ist nicht möglich, alles zu vernichten, ohne sich selbst mit zu zerstören. Durch die Existenz von sinnloser Herrschaft, deren einzige Logik darin besteht, dass es keine gibt, stellt sich auch im 21. Jahrhundert die Frage nach Werten, Normen, Gesetzen und Regeln menschlichen Miteinanders wieder neu.

 

Deutsch von Uli Aumüller

Produktion Stadttheater Fürth

 

Inszenierung: Petra Wüllenweber | Ausstattung: Matthias Werner

 

mit Peter Albers, Paul Kaiser, Sebastian König, Martin Molitor, Nikola Norgauer, Jonas Pätzold, David Schirmer, Frank Watzke

 

Musikerin: Bettina Ostermeier

 

Freitag, 15. und Samstag, 16. Januar 2016, jeweils 19.30 Uhr

Dienstag, 19. bis Samstag, 23. Januar 2016, jeweils 19.30 Uhr

 

Theaterkasse: Tel. 0911/974 24 00 • Fax 0911/ 974 24 44 • E-Mail theaterkasse@fuerth.de

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