Es erzählt von den Kulturen, die sich auf diesem Kontinent über die Jahrhunderte gleich einem großem Schmelztiegel entwickelt haben: Von den Ureinwohnern über die gewaltsame Eroberung durch die Spanier bis zu den Einwanderern unseres Jahrhunderts haben sich Einflüsse, Traditionen und Bräuche dieser Menschen zu einer mannigfaltigen und reichen Kultur verwoben. Sie ist gekennzeichnet durch das Nebeneinander von Alt und Neu, von uralten Bräuchen und europäischen Elementen, aber auch von einem stetigen Wandel. So wie sich die Natur in vielen Ländern dort als stark und mächtig erweist und gleich einem Vulkan immer in Bewegung ist, so verhält es sich auch mit den Menschen und ihren Lebensgewohnheiten. Nicht umsonst heißt der Titel der Choreographie „Liederbuch“. Denn das „Lied“ ist auch Träger und Überbringer des kulturellen Erbes. In ihm werden Geschichten und Ereignisse tradiert und weitergegeben. Neben dem Lied übernimmt auch der Tanz in diesem Zusammenhang eine wichtige Funktion. In den Zeiten der Ureinwohner diente er unter anderem auch dazu, unbegreifliche Rätsel und Tragödien des täglichen Lebens zu überwinden. Mit der Zeit entwickelte sich daraus eine eigenständige Ausdrucksform, die bis heute von großer Bedeutung ist und in der mittel- und südamerikanischen Kultur einen festen Platz hat.
So ist „Cancionero – Liederbuch“ eine choreographische Auseinandersetzung mit einer vielfältigen und bunten, mit einer fremden und doch zum Teil vertrauten Kultur. Das Stück sucht sowohl nach ihren Ursprüngen, den unterschiedlichen Facetten, ihren Eigenheiten und Schönheiten. „Cancionero – Liederbuch“ wurde am 6. Februar 1997 mit großem Erfolg in den Städtischen Bühnen Münster uraufgeführt. Jetzt kehrt der Tanzabend von Daniel Goldin als Neueinstudierung wieder in den Spielplan zurück.
Choreographie: Daniel Goldin
Kostüme: Daniel Goldin/ Susannah Wöllisch
Lichtgestaltung: Reinhard Hubert
Choreographische Assistenz: Laura Delfino
Es tanzen:
Marco Barbera, Marcel Behn, Alice Cerrato, Jennifer Ocampo Monsalve, Tsutomu Ozeki, Eun-Sik Park, Ines Petretta, Nora Ronge, Antonio Rusciano, Matthias Schikora
Weitere Vorstellungen im September:
Sonntag, 7. September, 19.00 h
Mittwoch, 10. September, 19.30 h
Samstag, 20. September, 19.30 h
Dienstag, 23. September, 19.30 h