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CANDIDE - Komische Operette in zwei Akten von Leonard Bernstein im Theater Görlitz

Premiere 2. April 2011, 19.30 Uhr. --

 

Auf dem westfälischen Schloss Thunder-Ten-Tronck wachsen Candide, seine heimliche Liebe Cunegunde, deren Bruder Maximilian und die Kammerzofe Paquette in der optimistischen Lebensphilosophie ihres Lehrers Dr. Pangloss von der besten aller Welten auf.

 

Doch der Krieg zerstört die heimische Idylle und zerstreut die fünf in alle Winde. Auf der Suche nach der „idealen Welt“ überschatten Erdbeben, Inquisition, Kannibalismus, Schiffbruch und andere Katastrophen ihre Reiseindrücke. Nur mit Mühe entkommen sie dem Tod und müssen am eigenen Leibe feststellen, dass die beste aller möglichen Welten nur in der Philosophie existiert. Desillusioniert treffen alle zu guter Letzt in Westfalen ein und stellen gemeinsam fest, dass allein Arbeit das Mittel ist, was den Menschen glücklich macht.

 

Leonard Bernstein nahm sich Voltaires Roman CANDIDE – ein grelles Gemisch aus Abenteuergeschichte, Märchen und Satire – zur Quelle seiner Komischen Operette. Das Buch war 1759 erschienen, vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon und mitten im Siebenjährigen Krieg – in einer Zeit, die genügend Anlass bot, Leibniz‘ schöne Theodizee von der gottgewollten Zweckmäßigkeit dieser „besten aller Welten“ kritisch in Frage zu stellen. Der Roman wurde schließlich verboten, auf den Index gesetzt und öffentlich verbrannt. Die schonungslose Attacke auf den Optimismus beflügelte Bernstein zu seiner schillerndsten Komposition für das Musiktheater. Er selbst nannte die Musik zu CANDIDE eine Liebeserklärung an die europäische Musik. In der Partitur tauchen ständig europäische Tanzformen wie Gavotte, Mazurka, Polka oder Walzer auf – und die Konventionen der europäischen Oper werden auf liebenswürdigste Weise verballhornt: Wenn die Liebenden in dem surrealistischen Duett DU WARST TOT, NICHT WAHR? wiedervereint sind, trillern sie in Terzen und Sexten in bester Belcanto-Manier, ganz im Stil von LA SONNAMBULA.

 

(Scottish Opera House Version)

Text nach Voltaires Erzählung von Hugh Wheller

Gesangstexte von Richard Wilbur

Deutscher Übersetzung von Stephan Kopf und Zelma und Michael Millard

 

Mit deutschen und polnischen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: GMD Eckehard Stier

Inszenierung: Christian von Götz

Ausstattung: Britta Bremer

Choreografie: Verena Hierholzer

 

Besetzung:

Candide: Jan Novotny

Maximilian | Captain: Tim Stolte

Govaneur | Vanderdendur | Ragotski: Egill Palsson

Voltaire | Pangloss | Martin | Cacambo: Stefan Bley

Kunigunde: Audrey Larose Zicat

The old Lady: Yvonne Reich

Paquette: Patricia Bänsch

Cosmetic Merchant | Inquisitor I | Judge: N.N.

Charles Edward: Carsten Arbel

Bear Keeper | Inquisitor III/Judge: Hans-Peter Struppe

Tsar Ivan: Alexander Kokoev

Alchemist | Sultan Achmet | Crook: Heiko Vogel

Junkman | Hermann Augustus: Robert Rosenkranz

 

Fr., 8. April 2011, 19.30 Uhr

So., 10. April 2011, 15 Uhr

Sa., 16. April 2011, 19.30 Uhr

So., 24. April 2011, 19 Uhr

Fr., 6. Mai 2011, 19.30 Uhr

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