Denn, solange er arbeitslos und ohne Papiere ist, wird ihm diese verweigert – und Arbeit findet er nur, wenn er eine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen kann. Diese Zwickmühle zwingt ihn schließlich dazu die Dinge selbst in die Hand zu nehmen: In einer alten Hauptmannsuniform verschafft er sich die nötige Autorität um seine Angelegenheiten ein für alle Mal zu regeln…
Carl Zuckmayers 1931 uraufgeführtes Stück beruht auf der wahren Geschichte um den gelernten Schuster Wilhelm Voigt, die sich 1906 ereignete und weltweit für Unterhaltung sorgte. Das mit »Ein deutsches Märchen« untertitelte Stück erzählt viel über den Zustand des Landes. In seiner Entstehungszeit füllten sich die Straßen bereits wieder mit Uniformen, diesmal mit braunen. Die wiedererstarkende deutsche Industrie schickte sich an, eine verhängnisvolle Verbindung mit dem Militär und einer durch immer neue Ausnahmezustände allmächtig werdenden Obrigkeit einzugehen. Es ist kein historisches Problem, dass Menschen der legale Aufenthaltsstatus verweigert wird, obwohl sie sich doch eigentlich nur als unbescholtene Bürger in die Gesellschaft einfügen möchten. Zuckmayers Stück bleibt leider aktuell, der Humor seiner Figur ist ohnehin zeitlos.
Es spielen Anna-Katharina Diener, Marie-Kristien Heger, Nadine Nollau; Florian Eppinger, Lutz Gebhardt, Andreas Jeßing, Benjamin Krüger, Karl Miller, Andreas Daniel Müller, Meinolf Steiner, Gerd Zinck
Inszenierung Mark Zurmühle Bühne Eleonore Bircher Kostüme Ilka Kops Musik Jan Exner Choreografie Efrat Stempler Dramaturgie Henrik Kuhlmann
nächste Vorstellungen am 14., 21. und 28. Juni 2013 um 19.45 Uhr