In Modest Mussorgskis großer Choroper geht es um die Frage, wie und ob Russland zu regieren sei – eine Frage, die sich auch heute noch stellt. Der genialische Komponist lässt in ungeschliffener, roher, quasi dokumentarischer Form die Interessengruppen der russischen Geschichte des 17. Jahrhunderts in einem gigantischen Tableau aufeinander prallen. Er zeigt mit einer großen Portion Defätismus, wie alle potentiellen, realen und angemaßten Führer das Volk in die Katastrophe führen – das Volk, das selbst zum Helden der Oper wird, einem unheilvollen Helden jedoch, der nicht gewinnen kann, sondern in den kollektiven Selbstmord getrieben wird.
„Solange das Volk nicht mit eigenen Augen nachprüfen kann, was man aus ihm zusammenbraut, solange es nicht selbst den Willen hat, dass dieses oder jenes aus ihm zusammengebraut werde – so
lange bleibt es auf dem gleichen Fleck stehen!“ beschrieb Mussorgski diese Situation und weiter: „Allerlei Wohltäter und Volksbeglücker verstehen es geschickt, Ruhm einzuheimsen und ihre Berühmtheit noch dokumentarisch zu besiegeln; das gemeine Volk aber stöhnt, und um nicht zu stöhnen, besäuft es sich und stöhnt nur noch mehr: Wir sind am gleichen Fleck stehen geblieben!“
Am 7. Mai 2011 hatte die Inszenierung von Andrea Moses ihre überregional gefeierte Premiere am Anhaltischen Theater Dessau. Die Chefregisseurin der Staatsoper Stuttgart wird Chowanschtschina nun am DNT in neuer Besetzung erarbeiten.
musikalische leitung martin hoff ...................................................................................................................
regie andrea moses ........................................................................................................................................
ausstattung christian wiehle ........................................................................................................................
video niklasritter / bahadir hamdemir .........................................................................................................
dramaturgie thomas wieck / moritz lobeck / michael dißmeier ............................................................
choreinstudierung markus oppeneiger / helmut sonne ...........................................................................
mit anna peshes, susann vent*, jie zhang*; alik abdukayumov / ulf paulsen, david ameln, .........
frieder aurich, alexander günther, alexej kosarev, remigiusz lukomski, cezary rokiewicz / ......
tomasz czirnia, gonzalo simonetti* / wieland lemke*, pawel tomczak / jerzy dudzik ..................
hidekazu tsumaya .........................................................................................................................
*mitglieder des thüringer opernstudios
opernchor des anhaltischen theaters dessau .......................................................................................
opernchor des dnt weimar .........................................................................................................................
chor die „ameisenkinder“ des goethe-gymnasiums weimar ..............................................................
staatskapelle weimar .................................................................................................................................
eine kooperation des anhaltischen theaters dessau, des deutschen nationaltheaters weimar und
der staatsoper stuttgart
weitere vorstellungen:
sonntag, 24. juni 2012 / 16:00 uhr / großes haus
sonntag, 8. juli 2012 16:00 uhr / großes haus