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Das Düsseldorfer Schauspielhaus bei den Jüdischen Kulturtagen im Rheinland 2015

13. März: Premiere Mord von Hanoch Levin

14. März: Urlesung König David von Joshua Sobol

15. März: Podiumsgespräch Deutsch-israelisches Theater heute

19. März: Autorenlesung Lily Brett

Jüdische Kulturtage im Rheinland 2015

Vom 22. Februar bis zum 22. März 2015 finden überall im Rheinland mehr als 250 Veranstaltungen in den Bereichen Bildende Kunst/Ausstellungen, Film, Literatur, Musik und Tanz/Theater sowie vielfältige Begegnungsprojekte aus den jüdischen Gemeinden statt. Die Schirmherrschaft haben die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland übernommen. Das Düsseldorfer Schauspielhaus begreift sich als ein enger Kooperationspartner der Jüdischen Kulturtage und steuert daher insgesamt sechs Veranstaltungen zum Programm bei.

Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Rheinland 2015

HANOCH LEVIN

MORD

Freitag, 13. März / 19.30 Uhr / Kleines Haus

REGIE: DEDI BARON

Als israelische Grenzsoldaten einen palästinensischen Jungen erschießen, schwört sein Vater Rache, die er Jahre später vollstreckt. Nacheinander spürt er die beteiligten Soldaten auf und tötet sie. Die Konsequenz: Die Israelis nehmen wiederum Rache an ihm. Der 1999 verstorbene Hanoch Levin ist bis heute der meistgespielte Autor Israels. In knapper Sprache zwischen Poesie und hartem Realismus erzählt Mord von der sinnlosen Gewaltspirale des arabisch-israelischen Konflikts, die jeden Lösungsversuch immer wieder im Keim ersticken lässt. Levin zeigt Menschen auf der Suche nach einer moralischen Mitte und in ihrem Versuch, die Wirklichkeit zu lesen und sinngebend zu interpretieren.

Dedi Baron wurde in Tel Aviv geboren und studierte dort Theaterregie. Seit dem Ende der 90er Jahre inszeniert sie kontinuierlich an den Theatern in Tel Aviv und ist seit 2006 Professorin für Regie an der dortigen Universität. Ihre Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und zu internationalen Festivals eingeladen. Dem Düsseldorfer Schauspielpublikum stellte sie sich 2011 mit der Uraufführung von Lemon Tree im Central vor.

MIT JONAS ANDERS, ANNA BEETZ, KONSTANTIN BÜHLER, MARKUS DANZEISEN, RAINER GALKE, CLAUDIA HÜBBECKER, GREGOR LÖBEL, DOMINIK RANEBURGER, THIEMO SCHWARZ, HANNA WERTH

JOSHUA SOBOL

KÖNIG DAVID

URLESUNG MIT SCHAUSPIELERN DES DÜSSELDORFER SCHAUSPIELHAUSES

Samstag, 14. März / 19.30 Uhr / Kleines Haus / Eintritt 12 Euro (10 Euro erm.)

In seinem neuesten, nicht aufgeführten Stück beschäftigt sich Joshua Sobol mit der Lebensgeschichte des großen biblischen Königs David. Sobol zeigt auf der Basis genauer historischer Recherchen die Widersprüchlichkeiten in der Persönlichkeit Davids, die ihn zum größten Helden und Dichter in der Geschichte Israels machten, ihn aber auch zu verheerenden Entscheidungen trieben. David folgte dem talmudischen Diktat: »Fehlt es an einem Ort an Männern, strebe danach, ein Mann zu sein.« Sobol erkennt darin unseren heute immer noch gültigen Wunsch nach Menschlichkeit und Authentizität in einer Welt von gesichtslosen Konzernen und unbekannten Mächten, die uns Individuen steuern und kontrollieren. So fragt der Text nach der Humanität in technokratischen Zeiten.

PODIUMSGESPRÄCH

DEUTSCH-ISRAELISCHES THEATER HEUTE

Sonntag, 15. März / 11.00 Uhr / Kleines Haus / Eintritt frei

Es sprechen der berühmte Theaterautor Joshua Sobol, die Regisseurin Dedi Baron, Generalintendant Günther Beelitz als Moderator und weitere Gäste über das Theater in Israel, verschiedene Regiestile, zeitgenössische und kanonisierte Autoren, neuere und neueste Dramatik und die Behandlung von Politik und Ethik auf der Bühne.

LILY BRETT

IMMER NOCH NEW YORK

AUTORENLESUNG UND GESPRÄCH IN ENGLISCHER UND DEUTSCHER SPRACHE

Donnerstag, 19. März / 19.30 Uhr / Kleines Haus / Eintritt 12 Euro (10 Euro erm.)

Lily Brett, die australische New Yorkerin mit europäischen Wurzeln, erzählt von ihren Nöten, einen halbwegs anständigen Büstenhalter im Greenwich Village zu erstehen, vom befremdlichen Anblick der Schoßhündchen in Regenmänteln und Sonnenbrillen, vom überbordenden Großstadtverkehr. Und zum Glück gibt es in dieser ziemlich hektischen Stadt auch Winkel der Ruhe und des Friedens, den Geruch von frisch gebackenem Brot und die entwaffnend ehrlichen Gespräche mit ihrer Kosmetikerin.

Lily Brett wurde 1946 in Deutschland geboren. Ihre Eltern heirateten im Ghetto von Lódź, wurden im KZ Auschwitz getrennt und fanden einander erst nach zwölf Monaten wieder. 1948 wanderte die Familie nach Brunswick in Australien aus. Mit neunzehn Jahren begann Lily Brett für eine australische Rockmusik-Zeitschrift zu schreiben. Sie interviewte und porträtierte zahlreiche Stars wie Jimi Hendrix oder Mick Jagger. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann, dem Maler David Ranking und drei Kindern in New York. Mit ihren regelmäßig in der Wochenzeitung »Die Zeit« erschienenen Kolumnen hat Lily Brett dieser Stadt ein liebevolles Denkmal gesetzt.

MODERATION UND ÜBERSETZUNG: DAVID EISERMANN (WDR)

KOOPERATION MIT DER LITERATURHANDLUNG MÜLLER & BÖHM IM HEINE HAUS UND DEM KULTURAMT DER LANDESHAUPTSTADT DÜSSELDORF

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