Systematisch härten sie sich gegenseitig ab, um zu überleben. Lernen es, Schmerzen auszuhalten und selbst welche zu verursachen, sie trainieren sich Mitleid ab und nähern sich Schritt für Schritt der Kunst des Tötens an. Dabei werden sie von der unerbittlichen Sehnsucht nach Wahrheit getrieben. Theresa Welge, Regieassistentin im Schauspiel, inszeniert den Stoff jetzt mit Peter Fasching und Justus Ritter als den Zwillingen sowie mit Irene Kleinschmidt. Premiere ist am Samstag, 2. Mai, um 20 Uhr im Brauhauskeller. „Das große Heft“ wurde als kleinere Produktion zusätzlich in den Spielplan mit aufgenommen.
Für alle Beteiligten eine große Herausforderung – denn Kristófs Buch ist in einer besonderen Form geschrieben; alles, was die Zwillinge erleben, tragen sie in das große Heft ein, das in diesem Falle identisch ist mit dem Roman. Die dort erzählten Dinge inklusive der nicht erzählten, die ebenso beunruhigend wie faszinierend sind, regen schon im Buch die Fantasie des Lesers an – und ebendiesen Effekt hofft Welge auch mit der Theateradaption zu erreichen. „Wir wollen dem Publikum die Möglichkeit geben, die Leerstellen im Kopf selbst zu füllen“, sagt die 27-Jährige, für die „Das große Heft“ die erste Regiearbeit in Bremen sein wird.
Regie: Theresa Welge
Bühne und Kostüme: Franziska Waldemer
Dramaturgie: Regula Schröter
Mit: Peter Fasching, Irene Kleinschmidt, Justus Ritter
Mit der Bitte um Veröffentlichung und mit freundlichen Grüßen