Immer größer wird Arturo Uis Mafia-Imperium. Wer nicht stillhält, wird mundtot gemacht oder aus dem Weg geräumt, Machtkämpfe in den eigenen Reihen werden einfach erstickt. Die Parole heißt: Folgen! Wer sie verletzt, wird liquidiert. Uis brutaler Expansionskurs zieht immer weitere Kreise. Als Ui sich dann auch noch zur Wahl als Volksvertreter aufstellen lässt, sind längst alle Bürger eingeschüchtert und machen ihn zum Führer.
1941, im finnischen Exil, entwirft Bertolt Brecht die Historienfarce über den Aufstieg der NSDAP – angesiedelt allerdings in den Gassen von Chicago. Das Drama – als Warnung vor der Diktatur gedacht – kommt jedoch erst nach seinem Tod 1958 in Stuttgart zur Uraufführung. Es ist das letzte Stück, das Brecht vor der Abreise in die USA fertig stellt. Auf den Vorwurf, das Stück sei historisch zu wenig fundiert, erwidert Brecht: „Der Ui ist ein Parabelstück, geschrieben mit der Absicht, den üblichen gefahrvollen Respekt vor großen Tötern zu zerstören.“
Mit: Thomas Braungardt, Christian Friedel, Albrecht Goette, Ben Daniel Jöhnk, Jonas Friedrich Leonhardi, Philipp Lux, Ahmad Mesgarha, Duran Özer, Ina Piontek u. a.
Regie: Tilmann Köhler
Bühne: Karoly Risz
Kostüm: Barbara Drosihn
Musik: Jörg-Martin Wagner