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"Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt, Schauspiel Essen

Premiere am 29. September 2017, 19:30 Uhr, im Grillo-Theater. -----

Das finanziell heruntergewirtschaftete Provinzkaff Güllen erhält prominenten – und reichen – Besuch: Claire Zachanassian, eine Tochter der Stadt, kehrt nach langer Zeit in ihre Heimat zurück. Sie verspricht der Einwohnerschaft eine Spende von einer Milliarde. Unter einer Bedingung: Das Geld fließt nur dann, wenn die Güllener ihren Mitbürger Alfred Ill umbringen.

Der ist Zachanassians Verflossener – und Ziel ihres ausgetüftelten Racheplans: Ill hatte Claire als 17-Jährige geschwängert, die Vaterschaft jedoch mithilfe bestochener Zeugen erfolgreich bestritten, und Claire musste die Stadt verlassen.

Nach anfänglicher Empörung über das unmoralische Angebot, scheint nach und nach neuer Wohlstand im maroden Nest einzukehren. Die Leute kaufen plötzlich wieder – teuer und auf Pump. Alfred Ill ahnt, dass es mit der Standfestigkeit seiner Mitbürger nicht weit her ist. Eine Hetzjagd durch die Stadt beginnt …

Als 1956 Dürrenmatts Groteske erschien, ging es der Schweiz so gut wie noch nie. Der wachsende Reichtum der Bevölkerung führte in den Augen des Schriftstellers jedoch zu einem verzerrten Wertesystem. In „Der Besuch der alten Dame“ artet die Gier schließlich so sehr aus, dass eine ganze Stadtgesellschaft angesichts des potenziellen Reichtums ihre Skrupel begräbt. In Zeiten leerer kommunaler Kassen wirkt die Bevölkerung von Güllen wie das Zerrbild einer von Armut und Niedergang bedrohten Zivilgesellschaft. Wieviel zählen da Moral und Solidarität?

Das Schauspiel Essen eröffnet seine Jubiläumsspielzeit zum 125-jährigen Bestehen des Grillo-Theaters mit Friedrich Dürrenmatts tragischer Komödie und löst damit ein Versprechen ein. In der Aktion „Wünsch dir was!“ durfte das Publikum seinen Favoriten für den Saison-Start wählen: „Der Besuch der alten Dame“ war der haushohe Gewinner!

Inszenierung

Thomas Krupa

Bühne

Thilo Reuther

Kostüme

Ines Burisch

Musik und Komposition

Hannes Strobl

Videografie

Daniel Frerix

Dramaturgie

Carola Hannusch

Claire Zachanassian, Multimillionärin

Ines Krug

Der Butler Boby

Stefan Migge

Roby

Silvia Weiskopf

Alfred Ill

Sven Seeburg

Seine Frau

Stephanie Schönfeld

Seine Tochter

Denise Matthey

Der Bürgermeister

Axel Holst

Der Pfarrer

Rezo Tschchikwischwili

Der Lehrer

Stefan Diekmann

Der Arzt

Thomas Büchel

Der Polizist

Philipp Noack

Koby (in Videoeinspielung)

Jan Pröhl

Loby (in Videoeinspielung)

Jens Winterstein

03. Oktober ’17 19 Uhr

07. Oktober ’17 19:30 Uhr

27. Oktober ’17 19:30 Uhr

24. November ’17 19:30 Uhr

21. Dezember ’17 19:30 Uhr

06. Januar ’18 19:30 Uh

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