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DER DIENER ZWEIER HERREN von Carlo Goldoni im Schauspielhaus Zürich

Premiere: Donnerstag, 3.4.2014, 20 Uhr, Pfauen. -----

Als Diener zweier Herren erhofft sich Truffaldino doppelte Bezahlung für halbierte Leistung. Doch seine Rechnung geht nicht auf: Statt für zwei Herren zu arbeiten und Essen für vier zu erhalten, bezieht er summa summarum ein Vielfaches der üblichen Prügel, egal, wie sehr er auf alles achtgegeben hat.

Das Einmaleins dieser turbulenten Komödie funktioniert eben nicht nach den Regeln der Logik, sondern nach denen maximaler Komik – nur leider gibt es für Truffaldino selbst nicht viel zu lachen.

Das Personal in Goldonis DER DIENER ZWEIER HERREN entstammt der Commedia dell’arte und erinnert doch an Komiker wie Buster Keaton oder Jim Carrey und schlägt über diese traurigen Clowns mühelos den Bogen zur Gegenwart. Der Versuch, die Effektivität des eigenen Lebens über

Zeitmanagement und maximalen Verdienst zu optimieren, ist von zeitloser Gültigkeit und Vergeblichkeit, ebenso wie der zwischen Gewinnsucht und Gefallsucht gefangene Mensch. Truffaldino begreift, dass es sinnlos ist, zu vielen Herren zu dienen: Und vielleicht hat er sogar akzeptiert, dass es besser ist, das, was man nicht braucht, auch nicht zu bekommen.

Der 1707 in Venedig geborene Carlo Goldoni verfasste etwa achtzig Libretti und zweihundert Theaterstücke. Als sein bekanntestes Werk gilt heute seine Komödie DER DIENER ZWEIER HERREN.

Regisseurin Barbara Frey war nach Arbeiten u.a. am Theater Neumarkt, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg von 1999 bis 2001 Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005 bis 2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt

inszenierte sie am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München („Onkel Wanja“ wurde 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen. Am Schauspielhaus Zürich führte sie 2005 bei Ibsens „John Gabriel Borkman“ und 2007 bei Schnitzlers „Reigen“ Regie. Seit der Spielzeit 2009/10 ist Barbara Frey Künstlerische Direktorin, seit 2011/12 Intendantin des Schauspielhauses Zürich. Seitdem waren hier in ihrer Regie Schillers „Maria Stuart“, Shakespeares „Was ihr wollt“, die Uraufführung „Malaga“ von Lukas Bärfuss, Marieluise Fleissers „Fegefeuer in Ingolstadt“, das Edgar Allan Poe-Projekt „A Dream Within a Dream“ und

„Platonow“ von Anton Tschechow zu sehen. In der Spielzeit 2011/12 inszenierte sie Büchners „Leonce und Lena“ und „Richard III.“ von William Shakespeare, in der vergangenen Saison Ibsens „Baumeister

Solness“, „Der Menschenfeind“ von Molière sowie – im Rahmen von „Arm und Reich – Drei neue Stücke“ „Die schwarze Halle“ von Lukas Bärfuss. Mit Kafkas „Prozess“ eröffnete sie die aktuelle Spielzeit im Pfauen. Für Barbara Frey stellt „Der Diener zweier Herren“ die erste Auseinandersetzung

mit dem Werk von Carlo Goldoni dar.

Deutsche Fassung von Werner Buhss, für das Schauspielhaus Zürich

bearbeitet von Barbara Frey und Thomas Jonigk

Regie Barbara Frey

Bühne Bettina Meyer

Kostüme Esther Geremus

Licht Rainer Küng

Dramaturgie Thomas Jonigk

Mit:

Truffaldino Michael Maertens

Pantalone Robert Hunger-Bühler

Silvio, sein Sohn Christian Baumbach

Beatrice Carolin Conrad

Florindo Thomas Loibl

Dottore Lambert Hamel

Clarice, seine Tochter Marie Rosa Tietjen

Smeraldina Friederike Wagner

Brighella Gottfried Breitfuss

Tottino Johannes Sima

Weitere Vorstellungen im Pfauen

5./ 8./ 11./ 12./ 16./ 21./ 24./ 29./ 30. April, jeweils 20 Uhr

27. April, 15 Uhr

1. Mai, 19 Uhr

Weitere Vorstellungen sind in Planung.

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