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DER FISKUS von Felicia Zeller - Theater Ulm

Premiere am Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr, im Großen Haus

Nur zu wenigen Behörden hat jede und jeder von uns so einen lebenslangen regelmäßigen Kontakt wie zum Finanzamt. Denn die Steuerpflicht kennt keine Ausnahmen, oder etwa doch? Manche Abgabenpflichtigen vertreten eine eher legere Einstellung zum geltenden Recht, andere suchen akribisch und mit hohem Aufwand nach sogenannten legalen Steuerschlupflöchern. Und in beiden Fällen ergeben sich fast zwangsläufig nervenaufreibende Scharmützel zwischen den zur Einkommensteuer Veranlagten, ihren Beratern, Anwälten, Gerichten und den Angestellten im Finanzamt.

 

Das dort die Stimmung eher angespannt ist, liegt aber in Felicia Zellers scharfzüngigem und grotesk zugespitztem Behördenporträt nicht allein am Alltagsärger über diverse Droh- und Beschwerdeschreiben, unsachgemäß ausgefüllte Formulare und unzureichende Belege, sondern auch an Zwistigkeiten innerhalb der Belegschaft. Bei der letzten Beförderung wurde nicht die erfahrenste Kollegin berücksichtigt, die ja gerade jetzt einem dubiosen Betrug mit CumEx-Papieren auf der Spur ist, vielmehr eine jüngere Konkurrentin, die nicht nur in Sachen Besoldungs-Aufstieg so findig wie fies kalkulierend vorgeht. Finanzbeamte sind eben auch nur Menschen und nicht unbedingt korrekter als der gemeine Steuersünder in jedem von uns.

In der Inszenierung von Jessica Sonia Cremer (Ausstattung Petra Mollérus), die am Theater Ulm bereits mit „Konstellationen“ und „Sprachlos“ zwei zeitgenössische Texte inszenierte, spielen Christel Mayr, Tini Prüfert, Alexandra Ostapenko, Rudi Grieser und Marie Luisa Kerkhoff.

Am Sonntag, dem 20. September 2020, findet um 11 Uhr im Großen Haus des Theaters eine Matinée u.a. zu dieser Inszenierung statt.

 

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