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DER HAUPTMANN VON KÖPENICK von Carl Zuckmayer, Theater TrierDER HAUPTMANN VON KÖPENICK von Carl Zuckmayer, Theater TrierDER HAUPTMANN VON...

DER HAUPTMANN VON KÖPENICK von Carl Zuckmayer, Theater Trier

Premiere: Sonntag, 14. März 2010, 19.30 Uhr, Großes Haus

Wegen eines Kavalierdeliktes verbrachte Wilhelm Voigt mehrere Jahre im Gefängnis und arbeitete nach seiner Entlassung im Ausland. Heimgekehrt nach Berlin, bleibt ihm nichts anderes übrig, als seinen Namen zu fälschen, um nicht als vorbestraft zu gelten.

Doch der Schwindel fliegt auf, und der Teufelskreis nimmt seinen Lauf. Voigt erhält keinen Pass, weil man ihn aus dem Melderegister gestrichen hat. Arbeit wird jedoch nur dann in Aussicht gestellt, wenn er sich ausweisen kann; eine Aufenthaltsgenehmigung hingegen ist nur möglich im Falle des Beschäftigungsnachweises. Die Mühlen der deutschen Bürokratie führen unweigerlich in die Absurdität, schlimmer noch: Sie verhindern systematisch Voigts Wiedereingliederung in die Gesellschaft. So kauft er sich aus purer Verzweiflung eine alte Uniform und besetzt das Rathaus von Köpenick, um Pass und Aufenthaltsgenehmigung zu erzwingen...

Carl Zuckmayers in den Dreißiger Jahren uraufgeführtes "deutsches Märchen" DER HAUPTMANN VON KÖPENICK basiert auf einer wahren Begebenheit. Völlig verarmt starb der historische Wilhelm Voigt fernab seiner Heimat und wurde auf dem Luxemburger Friedhof begraben. Nicht zuletzt durch die legendären Film- und Theaterinszenierungen mit Heinz Rühmann und Harald Juhnke in der Titelrolle avancierte das Stück zum großen Publikumserfolg. In einem groß angelegten Bilderbogen parodiert Zuckmayer den deutschen (Un-)Geist ebenso pointenreich wie bissig.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Spielplanmottos "stand.ort.suche.deutschland" und den immer härter werdenden Realitäten hierzulande beschäftigt sich Gerhard Webers Trierer Neuinszenierung aus aktueller Sicht mit dem bewegenden Überlebenskampf Wilhelm Voigts. In den Mittelpunkt rückt sie dabei die Tragik der sozialen Ausgrenzung, wie sie heute in Zeiten von "Hartz IV" und penibel geregelten Abschiebungsgesetzen unzählige Menschen erdulden müssen. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, gilt er doch für Voigt als treffsicheres Mittel zur Wehr gegen jegliche Form der Willkür...

In der Hauptrolle ist der Schauspieler Klaus-Michael Nix zu sehen, während das gesamte Schauspielensemble des Theaters Trier in zahlreiche Rollen schlüpft.

Inszenierung: Gerhard Weber

Bühnenbild: Gerd Friedrich

Kostüme: Carola Vollath

Dramaturgie: Peter Oppermann

Ausstattung: Gerd Friedrich

Bühnenmusik: Hannes Gwisdek

Mit: Vanessa Daun // Barbara Ullmann // Antje-Kristina Härle // Angelika Schmid // Jan Brunhoeber // Helge Gutbrod // Manfred-Paul Hänig // Hans-Peter Leu // Klaus-Michael Nix // Michael Ophelders // Heribert Schmitt // Peter Singer // Paul Steinbach // Tim Olrik Stöneberg

TERMINE:

So, 14.03.2010 // 19.30 Uhr // Großes Haus

Di, 16.03.2010 // 20.00 Uhr // Großes Haus

Sa, 20.03.2010 // 19.30 Uhr // Großes Haus

Fr, 26.03.2010 // 20.00 Uhr // Großes Haus

So, 28.03.2010 // 16.00 Uhr // Großes Haus

Mi, 31.03.2010 // 20.00 Uhr // Großes Haus

So, 04.04.2010 // 19.30 Uhr // Großes Haus

Fr, 09.04.2010 // 20.00 Uhr // Großes Haus

So, 11.04.2010 // 19.30 Uhr // Großes Haus

Fr, 16.04.2010 // 20.00 Uhr // Großes Haus

Di, 18.05.2010 // 11.00 Uhr // Großes Haus

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