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"Der Löwe im Winter" von James Goldmann im Wiener Burgtheater

Premiere am 17. November 2007, 20.30 Uhr

Henry hat im Laufe seines Lebens ein Imperium aufgebaut, doch langsam schwinden seine Kräfte. Berauscht von der nahen Aussicht auf Macht träumen die drei Söhne vom Ende der väterlichen Herrschaft.

Wer hat mehr Recht darauf, das Imperium zu übernehmen? Der jüngste, vom Vater vorgezogene John, der kluge, stets seinen Vorteil suchende Geoffrey, oder Richard, der älteste, mit der meisten Erfahrung?

Während sich die drei gegenseitig zerfleischen, spielt der alte Löwe Henry mit allen sein Spiel. Voll Energie und ungebrochener Lebens- und Streitlust läuft er zur Hochform auf und bezweifelt immer mehr, ob er überhaupt etwas von dem abgeben will, was ihm gehört. Sollte er wirklich seine junge Geliebte Alais verschachern, die nach dem Willen ihres ehrgeizigen Bruders den Erben heiraten soll?

Schließlich muss er erkennen, dass nicht die Söhne seine härtesten Gegner sind, sondern seine eigene Frau. Eleanor beherrscht trotz Henrys Demütigungen mit ungebrochenem Stolz die Familie und zieht im Hintergrund elegant die Fäden. Eifersüchtig ist sie darauf bedacht, ihrem Mann sein Spiel so schwer wie möglich zu machen und seine Liebe zurückzugewinnen. Ein letztes Mal sagt sie dem Löwen den Kampf an...

Der polnische Regisseur Grzegorz Jarzyna, dem es mit seiner "Medea"-Bearbeitung im Kasino gelang, einen antiken Mythos in die Gegenwart zu übertragen, verwandelt hier den mittelalterlichen Stoff um den englischen König Henry II. zu einer heutigen Geschichte. Der Kampf wird nicht mehr um Provinzen und Grafschaften geführt, sondern um die Absatzmärkte des global agierenden Finanzimperiums einer Familiendynastie. Unverändert bleibt jedoch das Intrigenspiel. Wie eh und je sind die Waffen geschärft von Enttäuschung, Leidenschaft und Machthunger - den Mechanismen hinter den raffinierten Kämpfen um Liebe, Macht und Erfolg haben die Jahrhunderte wenig anhaben können.

In Zusammenarbeit mit TR WARSZAWA

Regie: Grzegorz Jarzyna

Ausstattung: Magda Maciejewska

Licht: Jacqueline Sobiszewski

Musik: Jacek Grudzien

Video: Bartek Macias

Dramaturgie: Susanne Meister/Rita Czapka

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