Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Carl St. Clair und in der Regie von Operndirektor Michael Schulz wird bis 2008 mit der JENOPTIK AG als Partner der Zyklus geschlossen und dann erstmals nach fünfzig Jahren auf der Weimarer Bühne wieder als Ganzes aufgeführt.
„Das Rheingold“, erste Etappe auf diesem Weg, ist eine wunderbare Synthese aus Zauber¬theater und Familiensaga, ohne die Geschichte, Religion und Mythos nicht denkbar wären. Es ist ein schillerndes Theatermärchen, das zurück in Kindertage führt, wo alles so verspielt wie todernst ist. Liebe und Macht sind in einer Welt voller Fabelwesen und im Schein immer neuer Verwandlungen mit Händen zu greifen. Die Lust am Spiel erzeugt ein Lustspiel mit tragischen Untertönen, das nicht allein von Anfang, Aufbruch und Jugend, sondern auch von Ende, Unter¬gang und zerstörter Illusion erzählt. Was Richard Wagner 1848 vorschwebt, als er den Text des Zyklus´ vom Ende her mit „Siegfrieds Tod“ ersinnt, wird 2006 in Weimar Bühnenwirklichkeit. Bei ihm beginnt alles mit den Nornen; was er einmal zu „Siegfried“ sagt, dies gilt für den ge¬samten Zyklus: „Jeder Kinderfamilienzauber handelt zugleich vom Schicksal der Welt.“
In diesem Stück zwischen Gesellschaftskomödie und bürgerlichem Trauerspiel steigen bei aller ihrer märchenhaften Verkleidung höchst menschliche Wesen in die Welt der Nibelungen hinab, eine freudlose Welt, die das strikte Gegenteil von Märchenträumen ist. Jede Welt erzeugt ihre Gegenwelt. Eine göttliche Burg wird bezogen und ist doch nur Gefängnis der Eitelkeiten. Eines steht fest, wer dieses Spiel einmal beginnt, entrinnt ihm fortan nicht. Zwischen Puppen¬spiel, Familienstreit, Machtwahn und Selbsterhebung ist „Das Rheingold“ ein faszinierendes Spiegelbild eines Lebensspieles, auf dessen erste Stationen bereits ein mächtiger Schatten von Verlust und Ernüchterung fällt. Trotzdem und gerade deswegen ist dieser Vorabend ein im Überschwang kindlicher Euphorie erlebtes Spiel von Göttern, Nixen, Riesen und Zwergen. Das Weimarer Ensemble beginnt den „Ring des Nibelungen“ als große Familiensaga zwischen Märchentraum und Selbstbehauptung. Die Lust und der Zwang, eine Geschichte in wechselnden Rollen und Bezügen immer weiter zu spielen, sind besondere Herausforderung für ein über Jahre hinweg gewachsenes Ensemble und für die Mitglieder eines Hauses, den RING in WEIMAR zum unverwechselbaren Spiegelbild gegenwartsnaher Konflikte zu machen.
Hauptsponsor dieses mehrjährigen Projekts ist die JENOPTIK AG, die damit die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem DNT Weimar fortführt. Mit der finanziellen Unterstützung der gewaltigen Tetralogie von Richard Wagner knüpft das Unternehmen an die Uraufführung der Oper „Die unendliche Geschichte“ von Siegfried Matthus im Jahre 2004 an.
Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich Jenoptik für Kunst und Kultur der Region. Im Fokus dabei – wie im täglichen Geschäft auch – stehen Innovationen. Nachdem neueste Lasertechnik bei der „Unendlichen Geschichte“ direkt zum Einsatz kam, unterstützt Jenoptik nun eine künstlerische Herausforderung finanziell, denn das Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ gilt bis zum heutigen Tag als das größte Unterfangen innerhalb eines Opernspielplanes überhaupt.
Jenoptik möchte durch ihr Engagement weiterhin die Region fördern, in der das Unternehmen beheimat ist: „Das DNT Weimar, das zu den angesehenen Häusern Deutschlands zählt und eine der größten überregionalen Ausstrahlung hat, ist für uns zu einem langfristigen Partner geworden“, so Jenoptik-Chef Alexander von Witzleben.
Die Partie des Nibelungenzwergs Alberich, der den Rheintöchtern das Rheingold raubt, indem er der Liebe entsagt, singt Tomas Möwes. Als Göttervater Wotan und seine Frau Fricka sind Mario Hoff und Christine Hansmann zu erleben. Catherine Foster als Freia, Alexander Günther als Donner, Jean-Noël Briend als Froh und Axel Mendrok als Loge vervollständigen die Götterfamilie. Die Riesen Fasolt und Fafner, von denen sich Wotan seine Burg Walhall bauen ließ, werden gesungen von Renatus Mészár und Hidekazu Tsumaya. Silona Michel, Marietta Zumbült und Christiane Bassek geben die drei Rheintöchter Woglinde, Wellgunde und Floßhilde. Daneben sind an diesem Abend Alexandra Kloose als Erdmutter Erda und Frieder Aurich als Nibelunge Mime zu erleben.
Für die Inszenierung von Operndirektor Michael Schulz haben Dirk Becker das Bühnenbild und Renée Listerdal die Kostüme entworfen. Es spielt die Staatskapelle Weimar unter der musikalischen Leitung von
Generalmusikdirektor Carl St. Clair.