Julia will davon nichts wissen. Sie träumt lieber unter dem "strahlendem Mond, der am Himmelszelt thront" weiter von ihrer Jugendliebe zu ihrem Vetter Roderich, der seit "sieben Jahre in Batavia lebt". Doch davon will wiederum Julias Onkel nichts wissen, denn für ihn ist "der Roderich, der Roderich, ein arger Wüterich". Und dann taucht auf einmal ein ebenso geheimnisvoller wie attraktiver Fremder auf, der von sich behauptet, "nur ein armer Wandergesell" zu sein. Ist er der schöne Roderich, der von seinem exotischen Ausflug heimgekehrt ist, oder der vom Onkel herbeigesehnte, die Mitgift sichernde, unliebsame Bräutigam?
Am Ende eines kurzweiligen Operettenabends, der gewürzt ist mit einer ganzen Reihe bekannter Ohrwürmer von mitreißendem Charme, werden Julia, der Onkel und die amüsierten Zuschauer jedenfalls mehr wissen. Allein schon deshalb lohnt es sich also, eine Aufführung von Eduard Künnekes ebenso beliebter wie erfolgreicher Operette "Der Vetter aus Dingsda" zu besuchen. Ihr Theater wird dieses Werk im Neubrandenburger Schauspielhaus herausbringen, das für dieses intime Gefühlsverwirrungs-Kammerspiel den idealen Rahmen bildet
Operette in drei Akten
Text von Herman Haller und Rideamus
nach dem Lustspiel von Max Kempner-Hochstädt
Fassung mit reduzierter Orchesterbesetzung
Musikalische Leitung: Frank Obermair
Inszenierung: Jürgen Pöckel
Ausstattung: Klemens Kühn
Choregrafie: Kirsten Hocke
Julia de Weert _ Rebekah Rota
Hannchen ihre Freundin _ Susanne Ellen Kirchesch
Josef Kuhbrodt genannt Josse, ihr Onkel _ Sigurd Karnetzki
Wilhelmine genannt Wimpel, seine Frau _ Renate Pick
Egon von Wildenhagen _ Andrés Felipe Orozco
Ein Fremder _ Alexander Geller
Ein zweiter Fremder _ Robert Merwald
Hans Diener _ Robert Bittner
Karl Diener _ Martina Block
Mitglieder der Neubrandenburger Philharmonie