Mit Ausblick aufs Jakobshorn dämmert man dem Ausbruch des ersten Weltkriegs entgegen. Der junge Hans Castorp aus Hamburg reist an, um seinen Vetter zu besuchen. Eigentlich hat er nur drei Wochen reserviert, bleibt aber sieben Jahre, wie der Ritter im Märchen, der sein Leben während einer kurzen Rast träumend wegschlummert. Die Zeit wird ihm «ausdehnungslose
Gegenwart».
«Kann man die Zeit erzählen, diese selbst, als solche, an und für sich? Wahrhaftig, nein. Eine Erzählung, die ginge: ‹Die Zeit verfloss, sie verrann, es strömte die Zeit›, – das könnte gesunden Sinnes wohl niemand eine Erzählung nennen. Es wäre, als wollte man hirnverbrannterweise eine Stunde lang ein und denselben Ton oder Akkord aushalten und das für Musik ausgeben» (Thomas Mann, Der Zauberberg)
Auf der Kleinen Bühne wird Thom Luz den Zauberberg, diesen rätselhaften Jahrhundertroman, in einen musikalischen Theaterabend übersetzen. Wie Manns Romane sind auch Luz’ Theaterabende sehr genau gebaute Kunstwerke, die subtil mitm der sinnlichen Wahrnehmung der Zuschauer spielen.
Onszenierung: Thom Luz
Musikalische Leitung: Mathias Weibel
Bühne: Stephan Weber
Licht und Kostüme: Tina Bleuler
Dramaturgie: Bettina Ehrlich
Mit: Zoe Hutmacher, Chantal Le Moign, Cathrin Störmer, Vera von Gunten, Martin Gantenbein, Sebastian Ledesma, Markus Mathis, Daniele Pintaudi, Silvester von Hösslin, Mathias Weibel