Angeklagt wird der Knecht Ruprecht, der nachts bei Marthes Tochter zum Stelldichein gewesen sein soll. Von der Mutter entdeckt, floh er durchs Fenster und dabei zerbrach der Krug. Doch Ruprecht ist unschuldig, niemand anderes als Adam, der Dorfrichter, selber war nachts bei Eve. Die Verhandlung beginnt. Adam will um jeden Preis verhindern, dass der Verdacht auf ihn fällt. Doch bei dem Versuch Ruprecht zu beschuldigen verstickt er sich immer weiter in Widersprüche. Walter schöpft Verdacht. Die Weimarer Uraufführung in der Bearbeitung Goethes, 1808, war ein Misserfolg, heute allerdings zählt Kleists Lustspiel zu den meistgespielten Stücken auf deutschsprachigen Bühnen.
In Wolfgang Bordels Inszenierung wird das Augenmerk auf den Kampf der Geschlechter gelegt. Dieser manifestiert sich hier nicht nur in der Begebenheit mit Eve, die sich durch den nächtlichen Besuch ihrer Ehre beraubt sieht, sondern auch in der Paarung Adam und Licht, der hier von einer Frau gespielt wird, die versucht, sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten.
Inszenierung: Wolfgang Bordel
Ausstattung: Jörg Masser
Adam, Dorfrichter _ Thomas Pötzsch
Walter, Gerichtsrat _ Alexander Mildner
Brigitte Licht, Schreiber _ Beate Maria Schulz
Frau Marthe Rull _ Karin Hartmann
Eve, ihre Tochter _ Isolde Wabra
Ruprecht - Volker Wackermann