Weil sie vor dem Krieg miteinander getanzt haben, glaubt er, ein Anrecht auf sie zu besitzen. Als sie ihn abweist, vergewaltigt er sie. Der Krieg endet, die Jahre vergehen, Tsargo ist verschwunden. Adriana hat einen Sohn bekommen, Yonas, die Frucht dieser schrecklichen Nacht. Als dieser Jahre später die Wahrheit über seine Herkunft erfährt, schwört er, seinen Vater umzubringen. Konfrontiert mit dem mittlerweile erblindeten Tsargo, kann er ihn aber nicht töten. Yonas empfindet das als Schwäche und bittet seine Mutter um Vergebung. Doch Adriana weiß nun, dass Yonas „ihr“ Sohn und nicht der von Tsargo ist: „Wir sind nicht gerächt, aber wir sind erlöst.“
Mit aufwühlender Emotionalität und musikalischer Wucht, entfaltet die finnische Komponistin Kaija Saariaho das Drama zwischen Mann und Frau, Mutter und Sohn, Sohn und Vater. ADRIANA MATER wurde 2006 an der OPERA BASTILLE in Paris uraufgeführt.
Text von Amin Maalouf
in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Hermann Bäumer
Regie Andrea Schwalbach
Bühne und Kostüme Nanette Zimmermann
Dramaturgie Carin Marquardt
Adriana Merja Mäkelä
Refka Lydia Ackermann
Yonas Bernardo Kim
Tsargo Genadijus Bergorulko
Grammy gewonnen
Während Solisten, Chor und Orchester gerade an der Deutschen Erstaufführung von Kaija Saariahos und Amin Maaloufs Oper ADRIANA MATER arbeiten, erhielt ein weiteres Werk dieser beiden einen Grammy: Die Einspielung von “L’amour de loin” mit dem Deutschen Symohonie-Orchester Berlin bekam diese begehrte Auszeichnung in der Kategorie “Best Opera Recording”.