Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsche Erstaufführung in Hamburg: Zwei Kurzopern von Gerhard Schedl in der Opera StabileDeutsche Erstaufführung in Hamburg: Zwei Kurzopern von Gerhard Schedl in der...Deutsche Erstaufführung...

Deutsche Erstaufführung in Hamburg: Zwei Kurzopern von Gerhard Schedl in der Opera Stabile

Das lyrische Drama »Pierre et Luce« und die skurrile Farce »S.C.H.A.S.

Premiere: 5. Juli 2007, 20.00 Uhr, Kleine Theaterstraße.

 

Seit vielen Jahren präsentiert das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg zum Spielzeit-Ende eine Neuproduktion. Das diesjährige Programm ist ein Spiel äußerster musikalischer und szenischer Kontraste.

 

Zur Aufführung kommen zwei Kurzopern aus den 80er-Jahren des nahezu unbekannten österreichischen Komponisten Gerhard Schedl, die damit ihre Deutsche Erstaufführung erleben: Das lyrische Drama »Pierre et Luce« und die skurrile Farce »S.C.H.A.S.«. Ergänzt werden sie durch ein weiteres Werk des Komponisten, der Kammermusik »Der Totentanz von anno Neun«. Die Premiere findet am Donnerstag, den 5. Juli 2007, in der Opera stabile statt. Bis Mitte Juli werden die Kurzopern an sechs weiteren Abenden zu erleben sein.

 

Der erste Teil des Abends, das lyrische Traumspiel »Pierre et Luce«, wagt den Schritt zurück in die Konvention der Oper. Die gleichnamige Novelle von Romain Rolland dient als Vorlage zu einer höchst emotionalen Erzählung über Liebe und Krieg im Paris des Jahres 1917. Der Regisseur Heiko Hentschel, ausgebildet an der Hochschule für Musik und Theater und seit 2003 an der Staatsoper als Spielleiter tätig, zerlegt das Werk in szenische Fragmente und präsentiert eine Collage aus Musik, Spiel, Klang, Lyrik und Prosa.

 

Die groteske Farce »S.C.H.A.S.« basiert auf einem Text des berüchtigten Wiener Poeten und Politkritikers H. C. Artmann. Sie ist die Negation all dessen, was uns lieb und teuer ist. Wien steht hier für eine Welt, in der alles starr und der Mensch sich selbst fremd geworden ist in eigener hilfloser Bitterkeit – ein Ort grenzenloser Borniertheit, in der weder Verstand noch Gefühle eine Berechtigung haben. »Das Stück aus hohlen Phrasen und implodierender Musik ist ein aufreibendes Typentheater weit jenseits des üblichen Theaterverständnisses. Hier wird in ebenso derben wie provokanten Szenen alles in den Dreck getreten, was den Menschen vom Tier unterscheidet. Das ist absurd und bitter zugleich – eine Farce und doch weit mehr als das«, so der Regisseur über das Werk.

 

Pierre et Luce / Totentanz / »S.C.H.A.S.«

Eine Produktion des Internationalen Opernstudios – Deutsche Erstaufführung

 

Weitere Vorstellungen: 7., 8., 10., 11., 13., 14. Juli 2007, jeweils 20.00 Uhr

 

Veranstaltungsort: Opera stabile, Kleine Theaterstraße

 

Karten zu 18 Euro (ermäßigt 12 Euro) sind an der Tageskasse der Hamburgischen Staatsoper, telefonisch unter 040 – 35 68 68 sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

SCHATTEN EINES DORFES - Deutsche Erstaufführung "Die Bagage" von Monika Helfer im Studiotheater Stuttgart

Die Inszenierung von Lisa Wildmann nach dem Roman "Die Bagage" der 1947 in Au/Bregenzerwald geborenen Autorin Monika Helfer lebt von suggestiven psychologischen Beobachtungen und starken…

Von: ALEXANDER WALTHER

EFFEKTVOLLE WENDUNGEN - "Der letzte Vorhang" von Maria Goos im Theater Atelier/STUTTGART

Dieses Stück von Maria Goos (die in den Niederlanden als Multitalent viele Fernsehpreise gewann) verpackt eine komplizierte Dreiecksbeziehung geschickt zu einem durchaus spannenden Stück mit…

Von: ALEXANDER WALTHER

Traum oder Wirklichkeit? "Die Tote Stadt" von Erich Wolfgang Korngold in der Deutschen Oper am Rhein

Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau Marie hat sich Paul nach Brügge zurückgezogen, einer Stadt, die für ihn mit ihren alten kleinen Häusern, kleinen Gassen und zahlreichen Kanälen einen…

Von: Dagmar Kurtz

VERWIRRSPIEL IM HOTEL - Mozarts "Don Giovanni" in der Staatsoper Stuttgart

Andrea Moses inszeniert Mozarts Meisterwerk in einem Hotel als Labyrinth gegenseitiger Täuschungen und Enttäuschungen. Auch hier eilt Don Giovanni als unwiderstehlicher Verführer von einer Eroberung…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE RHYTHMEN - Tanzabend mit Israel Galvan bei den Schlossfestspieleni n der Karlskaserne/LUDWIGSBURG

Der Spanier Israel Galvan gilt als "Nijinsky des Flamencos" und fühlt sich vom traditionellen Flamenco erstickt. Jetzt hat er sich Igor Strawinskys "Le Sacre du printemps" vorgenommen, jenes Ballett,…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑