Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Deutsche Erstaufführung! MARIA, Oper von Roman Statkowski (1859 – 1925) im Oldenburgischen StaatstheaterDeutsche Erstaufführung! MARIA, Oper von Roman Statkowski (1859 – 1925) im...Deutsche Erstaufführung!...

Deutsche Erstaufführung! MARIA, Oper von Roman Statkowski (1859 – 1925) im Oldenburgischen Staatstheater

Premiere: Samstag, 17. März 2018, um 19.30 Uhr im Großen Haus

17. Jahrhundert, im Gebiet der heutigen Ukraine. Um seine Macht zu vergrößern, hat der Woiwode seinem Sohn Wacław die polnische Königstochter zur Frau bestimmt. Dieser aber hat gegen den Willen seines Vaters bereits seine große Liebe Maria geheiratet. Skrupellos zerstört der Vater die Verbindung: Er lockt seinen eigenen Sohn in einen gerade schwelenden kriegerischen Konflikt und lässt unterdessen Maria ermorden. Als Wacław bei seiner Rückkehr die Tote findet, schwört er Rache …

Auf Basis von Antoni Malczewskis gleichnamigem Epos, einem Höhepunkt der frühen romantischen Dichtung Polens, erschafft Roman Statkowski im Jahre 1903 ein musikdramatisches Werk von größter Ausdrucksstärke. Unverkennbar ist dabei sein Anknüpfen an die Werke der großen russischen Musikdramatiker Tschaikowsky, Rimski-Korsakow und Rubinstein. Folkloristische Klänge, nicht zuletzt in Form schwungvoller Tänze und Chöre sowie Anklänge an orthodoxe Kirchenmusik geben dem Werk sein typisches Lokalkolorit.

Gleichzeitig aber ist auch der Einfluss Richard Wagners unüberhörbar. Nicht allein die Tatsache, dass Statkowski in seinem Libretto den Vatermord des Epos durch einen Liebestod ersetzt, sondern auch seine intensive Arbeit mit Leitmotiven machen dies deutlich. Mit einer ungemein farbigen Orchestrierung und größtem sinfonischem Schwung bringt Statkowski die alte Erzählung einer nicht standesgemäßen Liebe im tödlichen Griff der Macht so packend auf die Bühne, dass man sich fragt, warum das Werk außerhalb Polens nahezu unbekannt ist.

Das Oldenburgische Staatstheater zeigt die Deutsche Erstaufführung der Oper, die 1906 in Warschau uraufgeführt wurde.

Für Regie und Bühne zeichnen mit Andrea Schwalbach und Anne Neuser zwei Künstlerinnen verantwortlich, die sich mit besonderer Vorliebe ausgefallenen Werken widmen und dem Oldenburger Publikum nicht zuletzt durch die weltweit zweite Inszenierung von Weinbergs ‚Der Idiot‘ (14/15), die Oldenburger Erstaufführung von Philip Glass‘ Gandhi-Oper ‚Satyagraha‘ (15/16) sowie die Deutsche Erstaufführung von Philippe Boesmans ‚Yvonne, Princesse de Bourgogne‘ (16/17) in bester Erinnerung sind.

Die Kostüme für das leidenschaftliche „Stück über Männer, Machtmissbrauch, falsch verstandene Loyalität, den Unwert des Menschen, Willkür, Verrat, Lüge, Hinterlist, Mord und eine Liebe, die im Diesseits nicht zu leben ist“ (A. Schwalbach) entwirft der junge Kostümbildner David Gonter.

Libretto vom Komponisten nach einem Gedicht von Antoni Malczewski
in polnischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Hendrik Vestmann;
Regie: Andrea Schwalbach;
Bühne: Anne Neuser;
Kostüme: David Gonter;
Chorleitung: Thomas Bönisch;
Licht: Ernst Engel;
Dramaturgie: Annabelle Köhler

Mit: Arminia Friebe, Britta Glaser; Henry Kiichli, Jason Kim, Tomasz Wija, Kihun Yoon

Opern- und Extrachor des Oldenburgischen Staatstheaters
Oldenburgisches Staatsorchester

Die nächste Vorstellung: Fr, 23. März

Einführung jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

KÖNIGSTHEMA VOLLER ERHABENHEIT -- Neue CD mit Bachs "Kunst der Fuge" mit dem Ensemble il Gusto Barocco bei Berlin Classics

Die kunstvoll-abwechslungsreichen Fugen von Johann Sebastian Bach werden vom Stuttgarter Ensemble il Gusto Barocco sehr ausgewogen und transparent musiziert. Unter der inspirierenden Leitung von Jörg…

Von: ALEXANDER WALTHER

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

PRÄZISE STRUKTUREN -- Neue CD: Schostakowitschs Präludien & Fugen op. 87 bei Pentatone/ Wer sie in S

Wer sie in Stuttgart mit Prokofieffs drittem Klavierkonzert erlebt hat, wird sie nicht vergessen. Die Rede ist von der russischen Pianistin Yulianna Avdeeva, die die Präludien und Fugen von Dmitri…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche