Als Christian sich in Johanne verliebt, diese aber seine Gefühle nicht erwidert, versucht er, sich ihre Zuneigung mit Geschenken zu erkaufen. Um das Geld dafür aufbringen zu können, wird er zum Wilddieb. Ein Kreislauf von Verbrechen und Strafe beginnt, in dem sich Christian immer tiefer verstrickt.
Unter dem Titel: Verbrecher aus Infamie – eine wahre Geschichte veröffentlichte Friedrich Schiller 1786 diesen Kriminalbericht anonym in seiner Zeitschrift Thalia. Er schreibt in seiner Einleitung: "In der ganzen Geschichte des Menschen ist kein Kapitel unterrichtender für Herz und Geist als die Annalen seiner Verirrungen", doch Schiller will in dieser Studie über die Verirrungen des Menschen, die letztendlich in eine Katastrophe führen, tiefer gehen. Der Leser müsse mit dem Menschen "bekannt werden, eh er handelt: An seinen Gedanken liegt uns unendlich mehr als an seinen Taten, und
noch weit mehr an den Quellen seiner Gedanken als an den Folgen jener Taten." Kühl und sezierend arbeitet Schiller in seiner Nacherzählung der Lebensgeschichte des historischen Räubers Friedrich Schwan (1729-60) nach und nach die Ursachen und Zusammenhänge heraus, die einen Menschen letztlich zum Verbrecher werden lassen.
Nach dem erfolgreichen Projekt Rhythm & Schiller widmet sich DNT Schauspieler Bernd Lange mit der musikalisch- szenischen Lesung Der Verbrecher aus verlorener Ehre erneut einem Werk Friedrich Schillers und versucht, zusammen mit der Cellistin Monika Herrmann, einen Blick hinter die vermeintliche Neutralität dieses kriminalistischen Berichts zu werfen.
weitere Vorstellungen:
Do., 29.01.09, 20.00 Uhr, foyer III
Di., 03.02.09, 20.00 Uhr, foyer III
Do., 12.02.09, 20.00 Uhr, foyer III
Mi., 18.02.09, 20.00 Uhr, foyer III