Brooks aufsehenerregende Adaption von Mozarts berühmter Volksoper feierte im November 2010 Premiere in Paris und tourt seitdem durch die Welt. Dabei wirft er sämtliche symbolistischen Interpretationen über Bord und reduziert ‹die Zauberflöte› auf ihre Essenz: Die Sängerinnen und Sänger bekommen in Klavierbegleitung (statt grossem Orchester) und Brooks intensiver Regie Raum für Geste, Ausdruck und Gesang. Die Leere des Bühnenraumes – einige Bambusstäbe, die sich in Wald, Waffe, Versteck, Tempeltor oder Spalier verwandeln – eine sensible Lichtregie und die Fantasie des Publikums genügen, um ein berühren- des Gesamtkunstwerk entstehen zu lassen.
Eine ‹Zauberflöte› für Erwachsene, die sich noch erinnern an die erste Liebe des Lebens, Prüfungen und auch Enttäuschungen. Die Inszenierung des Theater- Avantgardisten Peter Brook, der sich als Apolo- get des ‹leeren Raumes› auf die Grundsubstanz des jeweiligen Werks konzentriert, erntete hymnische Kritiken. Ein verzaubertes Publikum bejubelte die Aufführung in Paris ebenso wie auf der Welttournee durch 26 Länder. Im April 2011 wurde die Inszenierung mit dem Molière, Frankreichs bedeutendstem Theaterpreis, als beste Musiktheater-Produktion ausgezeichnet.
Regie: Peter Brook
Licht: Philippe Vialatte
Kostüme: Hélène Patarot mit Unterstützung von Oria Puppo
Klavier: Rémi Atasay / Vincent Planès
Mit: Roger Padullès (Tamino), Dima Bawab (Pamina), Malia Bendi-Merad (Königin der Nacht), Betsabée Haas (Papagena), Thomas Dolié (Papageno), Vincent Pavesi (Sarastro), Raphaël Brémard (Monostatos), Abdou Ouologuem (Magier)
Sprache: Gesang auf Deutsch / Dialoge auf Französisch (deutsche Übertitel)
Deutschschweizer Erstaufführung: Theater Chur
Produktion:
Théâtre des Bouffes du Nord Paris
Koproduktion:
Théâtre des Bouffes du Nord Paris, Festival d’Automne à Paris, Attiki Cultural Society Athen, Musikfest Bremen, Théâtre de Caen, MC2: Grenoble, Barbican London, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Piccolo Teatro / Teatro d’Europa Mailand, Lincoln Center Festival New York