Sieben Mal trifft die gleiche Gruppe von Menschen in Iwan Wyrypajews neuestem Theaterstück aufeinander. Jedes Mal im Besucherzimmer eines Krankenhauses, jedes Mal ist eine Person von ihnen gestorben, jedes Mal geht es um den Tanz. Um den Tanz mit dem Namen „Delhi“, den die junge Tänzerin Ekaterina nach einem Gastspiel mit ihrem Theater in Indien geschaffen hat. In einer Auflösung aller Grenzen verwandelt der Tanz „Delhi“ Elend und Leid in Freude und Glück. Doch tut er das wirklich? Oder erklärt sie den Wunsch zur Wirklichkeit, wie Ekaterinas krebskranke Mutter ihr vorwirft. Kostet ihr Glück mit ihrem Geliebten Andrej nicht auch dessen Familie das Glück? Oder tragen wir nur die Verantwortung für unser eigenes Leben? In der verschobenen Zeitlichkeit eines Ortes, an dem der Tod immer in der Luft schwebt, kreisen die Gespräche der sich gleichermaßen bekannten und fremden Menschen um existenzielle Themen: um Mitgefühl, Schuld und Liebe. Und immer wieder kehren sie zum Tanz zurück, einem Ereignis von so großer Kraft, dass selbst der Tanzkritikerin Lera die Worte fehlen, ihn zu beschreiben. Wir sind Tänzer, wir sind Tanz, wir sind das Ende des Tanzes.
Iwan Wyrypajew, geboren 1974 in Irkutsk, ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Dramatiker Russlands. Er arbeitet in Moskau mit der Künstlergruppe Bewegung Sauerstoff sowohl als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor zusammen. Seine Inszenierungen, Filme und Theatertexte wurden mehrfach zu internationalen Festivals eingeladen, seine Stücke Sauerstoff, Juli und Genesis Nr.2 von zahlreichen Bühnen in Europa gespielt.
Mit
Stefanie Reinsperger / Ekaterina
Bettina Kerl / Frau
Verena Reichhardt / Alina Pawlowna
Marian Kindermann / Andrej
Stefanie Rösner / Krankenschwester
Annika Olbrich / Olga
Regie
Felix Rothenhäusler
Bühne
Evi Bauer
Kostüme
Katharina Kownatzki
Musik
Matthias Krieg
Dramaturgie
Tarun Kade
23. März, 19.30 Uhr
25. März, 19.30 Uhr
7. April, 19.30 Uhr
8. April, 19.30 Uhr
16. April, 19.30 Uhr
21. April, 19.30 Uhr
29. April, 19.30 Uhr