Dass Quantenphysik und romantische Komödie keine einander ausschließenden Begriffe sind, beweist der junge britische Autor Nick Payne mit seinem Stück Konstellationen, das zugleich eine berührende Liebesgeschichte und eine pointierte Untersuchung des (physikalischen) Zeitbegriffs ist.
Marianne, Quantenphysikerin, und Roland, Imker, lernen sich bei einem Barbecue kennen. Hier könnte
eine ganz alltägliche Liebesgeschichte beginnen, doch Mariannes Beruf bestimmt auf verblüffende Weise den Fortgang des Stücks. Gemäß ihrer Theorie, dass im Quantenmultiversum jede Wahl, jede
Entscheidung, die du getroffen hast oder auch nicht, in einem unvorstellbar riesigen Ensemble von
Paralleluniversen existiert, entwirft Payne eine originelle Dramaturgie, bei der unterschiedlichste
Konstellationen dieser Beziehung durchgespielt werden bis Roland und Marianne endlich bei ihrer
eigentlichen Geschichte, welche die einer großen Liebe ist, anzukommen scheinen. Doch egal in
welchem Universum man lebt, am Ende erwartet uns alle der Tod. Payne gelingt nicht weniger, als vor
dem Hintergrund dieser ergreifenden Romanze auf leichtfüßige und humorvolle Weise die existentiellen
Fragen nach dem Sinn des Lebens, dem freien Willen und dem Schicksal zu stellen.
Nick Payne
geboren 1984 in Großbritannien. Studierte an der University of York und an der Central School of
Speech and Drama an der University of London und ist Absolvent des AutorInnenförderprogramms Royal Court Young Writers Programme. Stücke: u. a. If There Is I Haven’t Found It Yet (UA 2009, Bush Theatre London; 2009 ausgezeichnet mit dem George-Devine-Award), Wanderlust (UA 2010, Royal Court Theatre), Constellations (Konstellationen) (UA 2012 Royal Court Theatre upstairs; ausgezeichnet mit dem Evening Standard Best Play Award sowie nominiert für den Olivier Award in der Kategorie Best New Play) sowie The Same Deep Water As Me (UA 2013, Donmar Warehouse London).
Mit
Nicola Kirsch Marianne
Thiemo Strutzenberger Roland
Regie / Bühne / Kostüm: Ramin Gray