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Deutschsprachige Erstaufführung: Neil LaBute, IN EINEM FINSTEREN HAUS, Theater Konstanz

Premiere 30. April 2010 – 20.00 Uhr Stadttheater

 

Kindesmissbrauch als Thema: mit In einem finsteren Haus schreibt Neil LaBute DAS Stück zur Stunde.

Das das neueste Stück des USamerikanischen Erfolgsautors. In einem spannenden Psychokrimi enthüllen zwei Brüder die Geschichte ihrer Kindheit und reden zum ersten Mal über den sexuellen Missbrauch, der an ihnen vollzogen wurde.

 

Der jüngere, Drew, ein mittlerweile erfolgreicher Anwalt, wegen eines Drogenproblems in psychiatrischer Behandlung und angeklagt der fahrlässigen Körperverletzung wegen eines Unfalls unter Drogeneinfluss, braucht die Hilfe seines Bruders Terry, um vor Gericht milder behandelt zu werden. Er erzählt Terry davon, dass er als Kind von einem Freund Terrys sexuell missbraucht worden sei. Für den älteren Bruder bricht eine Welt zusammen. Auch er wurde von demselben „Freund“ missbraucht, ein tiefer Einschnitt in sein Leben, der nie wieder verheilt ist.

 

Nach Jahren in der Army, u.a. im Golfkrieg, arbeitet er nun bei einem Sicherheitsdienst. Bis heute ist er in seiner Persönlichkeit zutiefst verunsichert und auf der Suche nach einer Normalität im Leben. Das Wissen um den Missbrauch an Drew lässt ihn die Vergangenheit neu aufrollen. Doch was ist damals wirklich passiert und wer hat welche Leichen im Keller?

 

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Kindesmissbrauch ist in Neil LaButes Stück ebenso überraschend wie tiefsinnig verarbeitet. Terry hat sein Verhältnis zu jenem „Freund“ als liebevoll empfunden; er sehnte sich nach Aufmerksamkeit und Liebe vor dem Hintergrund einer Beziehung zu seinem Vater, die von Brutalität geprägt war. Das Stück zeigt zwei Erwachsene,

die nach Jahrzehnten über ihre Geschichte reden, und komplexe seelische Verletzungen, die nicht nur noch immer präsent sind, sondern die ganze Leben gezeichnet haben.

 

Neil LaBute gehört zu den erfolgreichsten Dramatikern der Gegenwart. Seine geschliffen geschriebenen Stücke werden an bedeutenden Häusern in den USA und Europa gespielt, die Erstaufführungen finden normalerweise an den größten Bühnen im deutschsprachigen Raum statt – u.a. am Wiener Burgtheater, Deutschen Theater Berlin, Staatstheater Hannover oder Schauspielhaus Bochum.

 

Regie führt Christoph Mehler, einer der „Shooting-Stars“ der deutschen Theaterlandschaft. Er war mehrere Jahre Leiter der Spielstätte „Box“ am Deutschen Theater in Berlin und inszeniert als freier Regisseur am Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Bochum, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Braunschweig u.a.

 

Deutsch von Frank Heibert

 

Inszenierung Christoph Mehler | Bühne und Kostüme Stephan Testi |

Dramaturgie Thomas Spieckermann

 

Mit Jessica Rust, Thomas F. Jung, Georg Melich

 

Weitere Termine: 08.05., 12.05., 15.05., 20.05., 22.05., 26.05., 08.06 und 13.06.10

jeweils um 20.00 Uhr; 14.05. und 28.05.10 jeweils um 19.30 Uhr;

06.06.10 um 18.00 Uhr und 09.06.10 um 15.00 Uhr

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