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Dialog mit der Welt: spielzeit’europa 2010 der Berliner Festspiele endet mit der Deutschlandpremiere von Virgilio Sienis „Tristi Tropici“.

21. Dezember 2010, 20:00, Haus der Berliner Festspiele, Große Bühne

Mit „Tristi Tropici“ des italienischen Choreografen Virgilio Sieni – nach Claude Lévi-Strauss’ zivilisationskritischem Werk „Tristes Tropiques“ von 1955 – beschließt die diesjährige spielzeit’europa eine ereignisreiche und vielumjubelte Saison mit rund 90%iger Auslastung.

Sieni entwarf sein Tanzstück mit phantastischen Lichträumen und schwebenden Szenenbildern für fünf ganz unterschiedliche Darstellerinnen als „eine Hymne an die Unschuld, an die Erinnerung und an die Schönheit des Weiblichen“.

Ausgangspunkt von Virgilio Sienis Stück Tristi Tropici ist Claude Lévi-Strauss’ epochaler, zivilisationskritischer Text von 1955 und dessen geradezu beängstigende Aktualität als ein Requiem auf die westliche Kultur. Traurige Tropen [Tristes Tropiques], im Kern ein Reisebericht, in dem der Ethnologe seine Eindrücke bei den Indianern am Amazonas schildert, ist zugleich eine brillant geschriebene, anthropologische Studie, in der sich Autobiografisches und die Erfahrungen des Reisenden mit Feldforschung im engeren Sinne mischen.

Sieni widmet sein Quintett für fünf Darstellerinnen den »bonnes sauvages« der Caduveo, wie sie Lévi-Strauss in seinem Werk beschreibt. Als Symbol für die verlorengegangenen Kulturen der »Naturvölker« wecken sie eine tiefe Sehnsucht nach einem Leben im Gleichklang mit der Schöpfung. »Körper, die sich bewegen aus einem Verlangen nach Freude. Körper, die durch den Tanz Freude erfahrbar werden lassen. Körper, durch die wiederum ein Schimmer von Hoffnung nach Schönheit gehegt wird.« [Virgilio Sieni]

Seit den Achtziger Jahren gilt der aus Florenz stammende Virgilio Sieni als ein Vorreiter des zeitgenössischen italienischen Tanzes. Mit der von ihm 1992 gegründeten Compagnia Virgilio Sieni ist er auf allen wichtigen europäischen Tanzfestivals zu Gast, daneben erarbeitet er Choreografien für die großen italienischen Opernhäuser und Ballette.

Konzept, Choreografie und Bühne Virgilio Sieni

Originalmusik Francesco Giomi

Kostüme Lydia Sonderegger

Licht Marco Santambrogio

Darstellung und Kollaboration Simona Bertozzi, Ramona Caia,

Elsa De Fanti, Michela Minguzzi, Filippa Tolaro

Produktion La Biennale di Venezia, spielzeit’europa | Berliner Festspiele und Bitef Teatar Belgrad im Rahmen von ENPARTS – European Network of Performing Arts

Mit Unterstützung des Kulturprogramms der Europäischen Kommission

In Koproduktion mit Biennale de la danse de Lyon, Teatro Stabile di Napoli und Compagnia Virgilio Sieni

Uraufführung 10. Juni 2010, Teatro Piccolo Arsenale, Biennale Danza, Venedig

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