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DIE ACHT FRAUEN - EINE KRIMINALKOMÖDIE VON ROBERT THOMAS - Vorarlberger Landestheater Bregenz DIE ACHT FRAUEN - EINE KRIMINALKOMÖDIE VON ROBERT THOMAS - Vorarlberger...DIE ACHT FRAUEN - EINE...

DIE ACHT FRAUEN - EINE KRIMINALKOMÖDIE VON ROBERT THOMAS - Vorarlberger Landestheater Bregenz

PREMIERE: 13. MÄRZ 2015, 19.30 UHR, GROSSES HAUS. -----

Acht Frauen, ein Opfer. Eine wohlhabende Familie trifft sich in ihrer abgelegenen Villa. Doch die

Feiertage werden alles andere als fröhlich: Bald wird der Hausherr und einzige Mann tot, ein Messer

im Rücken, aufgefunden.

Tot, auf ihre Art, auch das Telefon, die Autos, versperrt sind die Tore zur Außenwelt. Nur die anwesenden Damen kommen als Täter infrage. Keine von ihnen hat ein Alibi, alle haben ein Motiv, jede ein Geheimnis, jede verstrickt sich im Lauf der aberwitzigen Geschichte mehr

und mehr in einem Netz aus Lügen und Heimlichkeiten.

 

Der französische Autor und Regisseur Robert Thomas ist bekannt für seine Kriminalstücke, die die

klassische Struktur des Whodunit (who has done it)-Krimis ausspielen: Jemand erleidet einen

unnatürlichen Tod, die Untersuchung der mörderischen Tat beginnt und schlägt Ecken und Haken.

Jede der Frauen könnte es gewesen sein, und doch geht es in Thomas‘ Kriminalkomödie um mehr als

nur um die Aufklärung eines Mordes. Er entwirft ganz nonchalant auch das Soziogramm einer

bourgeoisen Familie im Frankreich der 50er Jahre: Allein dem hart arbeitenden Mann obliegt es, für

das materielle Wohl der Familie und ihrer Angestellten zu sorgen. Die Andern, in ihrem goldenen Käfig,

beschäftigen sich überwiegend mit sich selbst. Und auch nach dem Mord scheint es so weiterzugehen:

Acht Frauen, acht Leidenschaften, achtmal aufgestaute Mutmaßung, Frustration, Verletzung prallen

auf- und gegeneinander.

 

Der Autor liefert ein pointiertes, sensibel und geschickt gebautes kriminalistisches Verwirrspiel,

jongliert souverän mit Vorurteilen und Klischees. Und so ganz aus der Luft gegriffen scheinen die

Klischees dann doch nicht zu sein, wenn die Dämme brechen, sich das Innerste nach außen kehrt,

wenn die Fassaden bröckeln und die Masken fallen. Die hinreißende Melange aus Kriminalstück,

Komödie und Psychodrama hält bis zur überraschenden Volte am Schluss die Spannung.

1961 am Théâtre Edouard VII in Paris uraufgeführt, war DIE ACHT FRAUEN ebenso wie sein Vorgänger

DIE FALLE ein großer Erfolg und wurde bald zu einem der meistgespielten Stücke in Europa. 2002

wurde die Komödie von François Ozon als „8 Femmes“ mit einer französischen Starbesetzung sehr

erfolgreich für das Kino adaptiert.

 

ROBERT THOMAS | Autor

wurde am 28.9.1927 in Gap in den französischen Hochalpen geboren. Es war stets sein Wunsch, Autor,

Schauspieler oder Regisseur zu werden. Im Alter von 17 Jahren verließ er seine Familie und ging nach

Paris. Mit seinem achten Stück kam der große Erfolg und der Prix du Quai des Orfèvres. Es war das

Kriminalstück PIÈGE POUR UN HOMME SEUL (1960), das am Pariser Theater Bouffes-Parisiens Furore

machte. Unter dem Titel DIE FALLE war es 1961 mit 603 Aufführungen auch das an deutschen Bühnen

meistgespielte Theaterstück. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war Robert Thomas Direktor des

„Theatre Eduard VII" in Paris, führte für Fox-Film Regie für die Filme „La Bonne Soupe" (1963) und

„Patate" (1964)und war als Schauspieler erfolgreich. Robert Thomas starb am 03. Januar 1989 in Paris.

 

TOBIAS MATERNA | Regie

wurde 1971 in Tübingen geboren. Nach dem Abitur war er an verschiedenen Theatern als Assistent der

Intendanz, Assistent der Technischen Leitung und als Regieassistent engagiert. Es folgte ein Studium an der Akademie für Publizistik in Hamburg mit anschließendem Volontariat und Tätigkeit als Redakteur

für Musik und Unterhaltung beim Fernsehsender Premiere. 1997 zog es Tobias Materna zurück zum

Theater, er arbeitete zunächst als Regieassistent und Regisseur u.a. am Schauspiel Bonn, an der

Badischen Landesbühne Bruchsal und am Burgtheater Wien. Von 2003 bis 2008 war er Leiter der

Spielstätte Wartburg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Seit der Spielzeit 2008/09 ist Tobias

Materna freiberuflicher Regisseur. Am Vorarlberger Landestheater inszenierte er u.a. WAS IHR WOLLT,

MISERY und das Weihnachtsmärchen RONJA RÄUBERTOCHTER.

 

Deutsch von Franz Martin

Regie Tobias Materna

Bühne und Kostüme Lorena Díaz & Jan Hendrik Neidert

Dramaturgie Ludwig zur Hörst

Licht Arndt Rössler

 

Susanne Steffi Staltmeier

Catherine Grit Paulussen

Mamy Helga Pedross

Gaby Susanne Kubelka

Augustine Tamara Stern

Madame Chanel Adelheid Bräu

Louise Sybille Weiser

Pierrette Elisabeth Ebner

 

MATINEE: 08/03, 11.00 Uhr, T-Café

WEITERE VORSTELLUNGEN: 17/03, 28/03, 02/04, 10/04, 15/04, 19/04 | 19.30 Uhr, Grosses Haus

GASTSPIEL: 14/04, 20.00 Uhr, Reichshofsaal Lustenau

STÜCKEINFÜHRUNGEN: 28/03, 02/04, 19.00 Uhr, T-Café

 

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