Durch ihre permanente finanzielle Notlage sieht sich Tom in die Rolle des Ernährers gedrängt. Er arbeitet als Hilfsarbeiter in einem Lagerhaus, obwohl er sich nach einem freien Leben als Schriftsteller sehnt. Laura leidet unter einem verkrüp¬pel¬ten Bein und lebt abgekapselt in einer Traumwelt, zerbrechlich wie die Glastierchen, die sie in ihrer Glasmenagerie sammelt. Amandas obsessive Sorge ist es, einen Verehrer zu finden, der Laura seelische und finanzielle Sicherheit geben würde. In diese Atmosphäre voller Enttäuschungen, Sehnsüchte, kleiner Fluchten und Abhängigkeiten gerät der «ganz normale Junge» Jim, an den sich alle Hoffnungen knüpfen und mit dem Laura ein besonderes Verhältnis verbindet.
Tennessee Williams verarbeitet in seinem Stück von 1942 Teile seiner biografischen Erfahrung. Er versteht es meisterhaft, die psychischen Befindlichkeiten seiner Figuren, die am Rande der ameri¬ka¬ni¬schen Gesellschaft leben, eindringlich fassbar zu machen. Inszeniert wird «Die Glasmenagerie» von dem für seine fulminanten Regiearbeiten an den renommiertesten deutschsprachigen Bühnen sowie bei den Salzburger Festspielen berühmten Jürgen Kruse. Auch in Luzern ist Jürgen Kruse bereits bekannt: 1987 eröffnete er mit «Der Tod eines Handlungsreisenden» die Direktionszeit von Horst Statkus.
PRODUKTIONSTEAM: Jürgen Kruse (Regie), Volker Hintermeier (Bühne), Caritas de Wit (Kostüme), David Hedinger (Licht), Caroline Weber (Dramaturgie)
MIT: Elisabeth Kopp (Amanda Wingfield, die Mutter), Annika Meier (Laura Wingfield, ihre Tochter), Henry Meyer (Tom Wingfield, ihr Sohn), Peter Waros (Jim O’Connor, der Besucher)
WEITERE VORSTELLUNGEN: 21.10. (19.30Uhr), 22.10. (20 Uhr), 26.10. (20 Uhr), 08.11., 11.11., 17.11., 19.11., 25.11., 01.12., 07.12., 09.12., 15.12.2006 (jeweils 19.30 Uhr)