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„Die Grönholm-Methode“ in der Krefelder Fabrik Heeder

Theater Krefeld-Mönchengladbach.

„Die Grönholm-Methode handelt von der Grausamkeit in der Arbeitswelt.“ – So umschreibt der spanische Autor Jordi Galceran, Jahrgang 1964, das Thema, um das es in seinem 2003 uraufgeführten Stück geht: Die zum Teil rücksichtslose und menschenverachtende Jagd nach dem ersehnten (Spitzen)-Job.

In der Krefelder Fabrik Heeder hat „Die Grönholm-Methode“ am Donnerstag, dem 26. Januar 2006 um 20 Uhr Premiere.

Und das ist die Ausgangslage: Die vier letzten Bewerber auf einen Managementposten in einem großen internationalen Konzern – eine Frau und drei Männer – werden für eine abschließende Prüfungsrunde in die Zentrale bestellt. Doch schon bald stehen sie vor einer ersten ungewöhnlichen Aufgabe: Es gilt herauszufinden, welcher der vier Kandidaten in Wahrheit ein Mitarbeiter der Personalabteilung ist... Was dann folgt ist eine Reihe ungewöhnlicher, abstruser Aufgaben, die sie durch eine Klappe in der Wand erhalten - und die auch das Privatleben der Bewerber nicht aussparen. Ziel des harten Auswahlverfahrens ist es, die psychische und physische Belastbarkeit der Teilnehmer zu testen. Wie weit ist jeder bereit zu gehen, um den anderen zu übertrumpfen?

„Die Idee zu diesem Stück“, erzählt Jordi Galceran, „basiert auf einer wahren Begebenheit: In Madrid fand jemand in einem Papierkorb einen Packen Unterlagen, auf denen ein Personalchef einer Supermarktkette seine Eindrücke über die Bewerber für eine Kassiererstelle notiert hatte. Die Kommentare strotzen nur so von machohaften, fremdenfeindlichen und hundsgemeinen Halbsätzen wie ‚fette Kuh mit Hängetitten‘, ‚Zigeunerschlampe, gibt einem noch nicht mal die Hand...‘, ‚Piepsstimme, ist bestimmt dumm...‘ usw. Dieser Personalchef fühlte sich, bestärkt durch die Tatsache, dass man ihm die heilige Mission der Personalauswahl anvertraut hatte, berechtigt, solche ungeheuer¬lichen Dinge auszusprechen und zu Papier zu bringen, obwohl er diese Menschen überhaupt nicht kannte. Aber im Grunde hat er einfach nur seine Arbeit gemacht. Wenn er an Stelle ‚die nicht, die ist zu fett‘, ‚das Profil der Bewerberin erfüllt nicht die Anforderung der Stelle‘ geschrieben hätte, hätte sich niemand aufgeregt. Doch eigentlich, machen wir uns nichts vor, wäre es genau das Gleiche.“

Aus diesem Erlebnis und Galcerans Hang, die Dinge auf die Spitze zu treiben, ist ein Bühnenstück entstanden, das bis zur letzten Sekunde Höchstspannung verspricht – und „so unglaublich es erscheint, alle diese Prüfungen, denen die Bewerber sich unterziehen müssen, basieren auf echten Methoden der Personalauswahl“, versichert der Autor.

Die Inszenierung liegt in den Händen von Generalintendant Jens Pesel. Für Bühne und Kostüme zeichnet Diana Pähler verantwortlich. Es spielen Ines Krug, Ralf Beckord, Adrian Linke und Sven Seeburg.

Karten gibt’s an der Theaterkasse, Tel.: 02151/805-125 oder 805-174.

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