Das Stück ist Spiegel einer tiefen Sinnkrise, die aus dem weltbekannten Romancier und vermögenden Adligen einen asketisch lebenden, christlichen Sozialrevolutionär machte. In Die Macht der Finsternis begegnet der anarchische Moralist Tolstoi dem genialen Schriftsteller und schafft eine Kriminalgeschichte von archaischer Gültigkeit.
Der reiche Bauer Pjotr kann sein Vermögen nicht genießen: Eine schwere todbringende Krankheit fesselt ihn ans Bett. Er sieht sich von Menschen umgeben, die mit jedem Tag seines Siechtums weniger verbergen, dass sie nur noch auf seinen Tod warten. Anisja, Pjotrs zweite Frau, lässt ihrem Ekel vor dem Sterbenden freien Lauf. Akulina, Pjotrs Tochter aus erster Ehe, beschimpft ihre Stiefmutter. Nikita, der treue Knecht, hat nicht nur ein Verhältnis mit Anisja, sondern parallel auch mit Akulina. Nikitas Mutter Matrjona wittert Morgenluft: Wenn der Alte stirbt und Nikita Anisja heiratet, geht der Hof an Nikita und das Elend hätte ein Ende. Sie überredet Anisja, das Sterben des todkranken Pjotr ein wenig zu beschleunigen …
Sebastian Baumgarten gehört zu den profiliertesten Regisseuren im deutschsprachigen Raum. Er inszeniert sowohl in der Oper als auch im Schauspiel. Am Düsseldorfer Schauspielhaus inszenierte er unter anderem Der Meister und Margarita und Sojas Wohnung von Bulgakow.
Die Gruppe Laibach, Gründungsmitglieder des Künstlerkollektivs Neue Slowenische Kunst, hat die Musik für die Inszenierung komponiert.
Mit
Michael Abendroth / Pjotr
Rainer Galke / Akim
Tanja Schleiff / Anisja
Betty Freudenberg / Akulina
Stefanie Reinsperger / Anjutka
Till Wonka / Nikita
Imogen Kogge / Matrjona
Xenia Noetzelmann / Marina
Markus Danzeisen / Mitritsch
Anna Kubin / Gevatterin
Regie Sebastian Baumgarten
Bühne Thilo Reuther
Kostüme Jana Findeklee, Joki Tewes
Video Philip Bußmann
Musik Laibach
Dramaturgie Ludwig Haugk
29. November, 19.30 Uhr
30. November, 19.30 Uhr
5. Dezember, 19.30 Uhr
8. Dezember, 19.30 Uhr
11. Dezember, 19.30 Uhr
18. Dezember, 19.30 Uhr
29. Dezember, 19.30 Uhr
30. Dezember, 19.30 Uhr