Doch mit Ende 20, als sein Arbeitgeber vor dem Ruin steht, bietet sich Gorge die einmalige Chance, von der Schatten- auf die Sonnenseite des Lebens zu wechseln, vom Club der Loser in den der Gewinner. Alles, was er dafür tun muss, ist, seine alten Grundsätze von Anstand, Moral und Loyalität zu opfern. Von nun an nimmt sich Gorge, was er will: Er wird zum skrupellosen Egoisten, zum ebenso kreativen wie wagemutigen Lügner und gleichzeitig zum erfolgreichsten Unternehmer der Welt. Und er bereut nichts, niemals. Niemals?
In seinem neuesten Stück stellt Dennis Kelly die Frage nach dem Wesen und dem Zusammenhang
von Moral und persönlichem Erfolg sowie nach den diesbezüglichen Prioritäten unserer erfolgs- und wachstumsorientierten Gesellschaft (in einer Zeit, in der die Kunst, ein Egoist zu sein, bereits seit vielen Jahren per Handbuch erlernbar ist).
Dennis Kelly wurde für seine Dramen mehrfach ausgezeichnet und 2009 in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt. Am Schauspiel Essen kam in der Spielzeit 2010/11 bereits sein Stück „Osama der Held“ zur deutschsprachigen Erstaufführung.
Regie führt der gebürtige Essener Thomas Ladwig. Als Regieassistent arbeitete er zunächst am Schauspiel Leipzig, ab 2008 dann am Schauspiel Essen. In dieser Zeit entstanden seine Inszenierungen „Ein Volksfeind“ und „Der Kaiser von China“ sowie diverse Arbeiten für die Heldenbar. Seit Oktober ist er als freier Regisseur regelmäßig fürs Schauspiel Essen tätig, u. a. realisierte er den Doppelabend „Solo“, szenische Lesungen wie „Lafcadio. Ein Löwe schießt zurück“ sowie die Grillo-Abende „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“, „Kaspar Häuser Meer“ und das Kinderstück „Die Wanze“. Bühne und Kostüme: Ulrich Leitner.
Deutsch von John Birke
Bühne und Kostüme: Ulrich Leitner; Dramaturgie: Vera Ring.
Mit: Daniel Christensen, Stefan Diekmann, Janina Sachau, Sven Seeburg