Von bösen Träumen und Vorahnungen gequält, wartet die persische Königsmutter Atossa auf Nachricht aus dem Kriegsgebiet vor Salamis. Ein Bote berichtet von den unmenschlichen Gräueln der Schlacht. Die persische Flotte wurde in einen Hinterhalt gelockt und von den zahlenmäßig weit unterlegenen Griechen vernichtend geschlagen. Nur der junge König Xerxes ist mit einer kleinen Truppe entkommen und auf dem Rückzug. Die zu Hause gebliebenen Greise beschwören den Geist ihres verstorbenen Feldherrn Dareios, der in der Niederlage seines Sohnes die göttliche Bestrafung der Hybris des jungen Herrschers sieht. Xerxes kehrt schwer gezeichnet aus der Schlacht zurück, die meisten Männer sind verloren, das Eroberervolk der Perser ist vernichtet.
472 v. Chr. verfasste Aischylos, der dem Volk der Sieger angehörte und mitgekämpft hatte, aus der Sicht der Besiegten Die Perser, die älteste überlieferte Tragödie der Weltliteratur, ein Lehr- und Mahnstück über den Krieg der Perser und ihre Niederlage, zeitnah geschrieben, jedoch fremd gemacht und in die Fremde verlegt. Die Perser ist kein Anti-Kriegsstück, in dem der Krieg als solcher verdammt wird. Abgesehen davon, dass der antike Mensch sich eine Welt ohne Krieg kaum vorstellen konnte, stand der Krieg als Lebensprinzip in hohem Ansehen. Die Perser ist vielmehr ein Stück gegen den Übermut der Hochrüstung und die Blindheit der Kriegstreiberei. Das Hauptmotiv ist die Hybris. Wie fast alle Helden der griechischen Tragödie geht Xerxes an der eigenen Verblendung zugrunde.
Mit Falk Rockstroh (Chor des persischen Ältestenrates), Christiane von Poelnitz (Atossa, Königsmutter), Merlin Sandmeyer (Xerxes), Branko Samarovski (Dareios’ Geist), Markus Hering (Ein Bote)
Regie Michael Thalheimer
Bühne Olaf Altmann
Kostüme Katrin Lea Tag
Musik Bert Wrede
Licht Friedrich Rom
Dramaturgie Klaus Missbach
23 Di
AKADEMIE 19.30
27 Sa
AKADEMIE 19.30
€ 61 - € 3,50 verfügbar
28 So
AKADEMIE 19.00