Genauso ergeht es dem Physiker Möbius: Er hat die sogenannte Weltformel entdeckt und sich in ein Sanatorium für Geisteskranke einsperren lassen, damit seine Forschungsergebnisse nicht in falsche Hände geraten.
51 Jahre nach der Uraufführung am Schauspielhaus Zürich werden nun Dürrenmatts PHYSIKER in einer Inszenierung von Herbert Fritsch im Pfauen zu erleben sein. Dürrenmatt sagte zum Verhältnis der Ärztin und ihren Physikern: „Zuerst hatte ich einen Irrenarzt konzipiert. Dann begriff ich, dass der streng logischen Welt der drei Physiker nur eine verrückte Frau gegenüberstehen kann. Wie ein verrückter Gott, der sein Universum gestaltet.“ Metaphysik kämpft gegen Physik. Aristoteles formulierte dazu: „Denn wie die Zahl als Zahl besondere Eigenschaften hat, ebenso hat auch das Seiende als solches gewisse eigentümliche Merkmale, und sie sind es, hinsichtlich deren der Philosoph die Wahrheit zu erforschen hat.“
Herbert Fritsch, 1951 in Augsburg geboren, absolvierte seine Schauspielausbildung in München. Danach spielte er an verschiedenen grossen Bühnen im In- und Ausland. Er war von Anfang der 1990er-Jahre bis 2007 im Ensemble von Frank Castorf an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg- Platz als Schauspieler tätig. Parallel arbeitete Fritsch als Medien-Künstler, drehte erste Filme auf 16mm/35mm und zeigte Ausstellungen in Deutschland und der Schweiz mit Fotoarbeiten und Computeranimationen. Die Vernetzung der verschiedenen Künste und Medien in Fritschs Arbeiten werden immer deutlicher und verdichten sich zusehends. Seit 2000 münden alle Bestrebungen im intermedialen Kunstprojekt „hamlet_X“, das sich in fast allen Medien und Ausdrucksformen zeigt. Fritsch ist dabei Schauspieler, Film- und Theaterregisseur, Autor, Performer, Fotograf und Zeichner. Seit 2007 arbeitet Herbert Fritsch ausschliesslich als Regisseur an verschiedenen deutschen Bühnen. 2009 wird er mit dem Gordana-Kosanovic-Schauspielerpreis und dem Oberhausener Theaterpreis/1. Jurypreis für seine Arbeit als Regisseur und Bühnenbildner („Tartuffe” und „Die Beute”) ausgezeichnet. 2009 widmen die Oberhausener Kurzfilmtage Herbert Fritsch ein „Profil“ und zeigen erstmals all seine Filme im Kontext eines Festivals. Nach seiner Inszenierung „Drei Schwestern“ am Opernhaus Zürich 2013 ist nun mit Friedrich Dürrenmatts DIE PHYSIKER erstmals eine Inszenierung von ihm am Schauspielhaus Zürich zu sehen.
DIE PHYSIKER
von Friedrich Dürrenmatt
Regie/Bühne Herbert Fritsch
Kostüme Victoria Behr
Licht Ginster Eheberg
Dramaturgie Sabrina Zwach
Mit:
Fräulein Dr. Mathilde von Zahnd Corinna Harfouch
Herbert Georg Beutler, gen. Newton Wolfram Koch
Ernst Heinrich Ernesti, gen. Einstein Gottfried Breitfuss
Johann Wilhelm Möbius Milian Zerzawy
Kriminalinspektor Voss Jean-Pierre Cornu
Frau Missionar Lina Rose Friederike Wagner
Oberschwester Marta Boll Miriam Maertens
Krankenschwester Monika Stettler Julia Kreusch/Susanne-Marie Wrage
Oberpfleger Uwe Sievers/
Herr Missionar Rose Jan Bluthardt
Pfleger Michel Stuber, Joel Eggimann
Weitere Vorstellungen im Pfauen
23./ 24./ 29. Oktober, jeweils 20 Uhr
1./ 2./ 4./ 6./ 16./ 21./ 26. November, jeweils 20 Uhr
17. November, 19 Uhr
1. Dezember, 19 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.