Bürgerkriege, Armut und Verfolgung zwingen weltweit Millionen von Menschen zur Flucht aus ihren Ländern. Sie begeben sich auf lebensgefährlichen Wegen in eine ungewisse Zukunft, wo meist monatelange Wartezeiten und unübersichtliche Asylverfahren beginnen. Wer bleiben kann, versucht sich einzurichten in einer neuen Heimat. An die gegenwärtigen Jahre wird man sich erinnern als eine Zeit der Flucht und Vertreibung – und der Ankunft dieser Menschen in Europa.
Elfriede Jelinek verfasst seit 2012 ihr Stück „Die Schutzbefohlenen“, das einem monumentalen Klagechor eine Stimme verleiht. Motivisch lehnt sich ihr Stücktext an das älteste Flüchtlingsdrama der Welt, das über 2000 Jahre alte „Die Schutzflehenden“ von Aischylos, an. Jelinek schreibt den Text bis heute kontinuierlich fort.
Erstmalig haben sich nun sechs Zürcher Theater zusammengetan, haben den Text der Autorin und die gesellschaftliche Dimension des Themas befragt und bearbeitet – und für die Bühne umgesetzt. Die Ergebnisse der unterschiedlichen ästhetischen und politischen Zugriffe präsentieren sie am 21. Mai in einer „langen Nacht“. Die Zuschauer können auf einem mehrstündigen Weg durch die ganze Stadt die unterschiedlichen Beiträge erleben, dabei alle sechs Theater kennenlernen und den Abend in der Roten Fabrik mit einem vielfältigen Abschlussprogramm ausklingen lassen.
Es inszenieren unter anderen die Regisseurin Barbara Frey mit dem Schlagzeuger Fritz Hauser (Schauspielhaus Zürich), die Autorin und Regisseurin Ivna Žic und der Schriftsteller Peter Waterhouse (Theater Winkelwiese), der Regisseur und Künstler Tim Zulauf, die KünstlerInnen Timo Krstin und Miriam Walther Kohn (alle Gessnerallee Zürich), die schwedischen Künstler Markus Öhrn und Pär Thörn (Theater Neumarkt), Regisseur Daniel Kuschewski (Junges Schauspielhaus) sowie Tobias Bühlmann mit der Gruppe asuperheroscape (Rote Fabrik).
Allgemeine Informationen zum Ablauf:
Am 21. Mai gibt es ab 17 Uhr die Möglichkeit, in einer ganzen Route alle sechs Stationen zu sehen, daneben werden um 18.15 Uhr, 19.30 Uhr und 20.45 Uhr halbe Routen angeboten, die drei ausgewählte Stationen enthalten. Alle Routen beginnen im Pfauen und enden in der Roten Fabrik. Der Treffpunkt für Instruktion und Routenzuteilung ist jeweils 30 Minuten vor Routenbeginn im Pfauenfoyer. In der Roten Fabrik haben die Zuschauerinnen und Zuschauer dann die Auswahl zwischen „Wir Schutzgebenden“, „Exodus“, dem Poetry-Slam und den Konzerten. Verschiedene Bars und Essensstände auf dem dortigen Areal und am Seeufer laden zudem zum Verweilen ein und schaffen den Ort für Gespräche über den langen Abend zu Flucht, Migration und einer gemeinsamen Zukunft.
Die Wege zwischen Schauspielhaus (Pfauen und Kammer), Theater Winkelwiese und Theater Neumarkt können zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt werden. Alle Routen werden von ortskundigen Helfern begleitet. Zwischen Schauspielhaus (Haltestelle „Kunsthaus“) und der Gessnerallee (Haltestelle „Löwenplatz“) sowie zwischen Theater Neumarkt (Haltestelle „Neumarkt“) und Gessnerallee können die Buslinie 31 oder die Tramlinie 3 genutzt werden. Alle Tickets beinhalten eine Tageskarte der VBZ für Zone 110.
Zwischen Schauspielhaus (Bushaltestelle „Kunsthaus“, Richtung Hegibachplatz) und der Roten Fabrik sowie zwischen Gessnerallee und der Roten Fabrik sind Shuttlebusse im Einsatz. Letzte Rückfahrt ab Rote Fabrik 02.15 Uhr. Danach stehen die regulären Nachtbusse zur Verfügung (Nachtzuschlag).
Die Stationen:
Schauspielhaus Zürich / Pfauen
UNERHÖRTES AUS DER UNTERWELT
Barbara Frey, Fritz Hauser
Die Regisseurin Barbara Frey und der Schlagzeuger und Komponist Fritz Hauser begeben sich mit SchauspielerInnen des Ensembles und SängerInnen des Internationalen Opernstudios (Opernhaus Zürich) auf musikalischem Weg in die Unterwelt. Der jüngst erschienene Zusatztext von Elfriede Jelinek zu ihren „Schutzbefohlenen“ mit dem Titel „Europas Wehr. Jetzt staut es sich aber sehr!“ wird dabei in Ausschnitten zur Sprache kommen: „Beachten Sie bitte die Toten, die (in Gottes Namen, sollen sie halt gehen!) vom Erdboden weggewischt wurden wie Flecken!“
Regie Barbara Frey;
Bühne Bettina Meyer;
Licht Rainer Küng;
Dramaturgie Amely Joana Haag
Mit Gottfried Breitfuss, Hans Kremer, Michael Neuenschwander, Elisa Plüss, Susanne-
Marie Wrage, Bastian Kohl (Gesang), Lin Shi (Gesang), Barbara Frey (Percussion), Fritz
Hauser (Percussion), Kelly Thomas (Klavier)
Rahmenprogramm:
WORTE UND WIRKUNG – SPRACHE UND MACHT
Podiumsgespräch mit dem Schriftsteller Adolf Muschg und anderen Gästen
Freitag, 20.5.2016, 20 Uhr, Pfauen
Gratisanwälte, Willkommenskultur, Überfremdung – mit welcher Sprache wir in Alltag und Literatur von Migration, Ausgrenzung und gesellschaftlichem Wandel sprechen, prägt demokratische und künstlerische Prozesse gleichermassen. Am Vorabend von Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ diskutiert Adolf Muschg am 20. Mai mit Daniel Binswanger und weiteren Gästen vor dem Hintergrund der bevorstehenden Abstimmung zur Asylrechtsrevision über Integration, zivilgesellschaftliches Engagement und die Macht der Sprache in der gegenwärtigen politischen Debatte.
Moderation Daniel Binswanger
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Junges Schauspielhaus Zürich / Kammer
HOFFEN AUF EIN LEBEN IM IRGENDWO
Daniel Kuschewski
Unter dem Eindruck des „Coda“-Textes, den Elfriede Jelinek als Zusatztext zu ihren „Schutzbefohlenen“ geschrieben hat, ist der Blick des Jungen Schauspielhauses auf die Situation unbegleiteter Minderjähriger gerichtet, die es nach Zürich geschafft haben. „Kein Vater, keine Mutter, du allein, zu anderen Menschen in ein fremdes Haus.“ Krieg und Verfolgung entkommen, getrennt von Familie, Freunden, vertrauter Umgebung ist ihr Blick auf das Leben gerichtet, das vor ihnen liegt. „Wir schmeissen alles weg, nur uns nicht (…) denn was uns antreibt, das ist in uns.“
Unter Einbezug von Lehrpersonen, Mitarbeitenden in Asylzentren und Sozialarbeitern, die oft erste Bezugspersonen dieser Jugendlichen sind, geht der Regisseur Daniel Kuschewski mit Schauspielern des Ensembles der Frage nach: Wie können die Visionen und Lebensentwürfe der jungen Flüchtlinge Teil der Gestaltung und Entwicklung unseres Gemeinwesens werden?
Regie Daniel Kuschewski;
Ausstattung Thomas Unthan;
Dramaturgie Petra Fischer
Mit Rosario Bona, Judith Cuénod, Benedict Fellmer
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Gessnerallee Zürich
DeutschKURSK
Tim Zulauf, Timo Krstin und Miriam Walther Kohn
Was ist ein Text und wozu kann man ihn brauchen? In „DeutschKURSK“ gehen die KünstlerInnen Timo Krstin und Miriam Walther Kohn dieser Frage nach, indem sie Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ auf den radikalen Gebrauchswert reduzieren, auf Unterrichtsmaterial im Deutschkurs. Zusammen mit der Autonomen Schule Zürich wurde der Text zwei Monate lang benutzt, um Deutsch zu lernen. Die dabei entstandene verbesserte Version ist Grundlage der Inszenierung über Sprache, Sprechen und Repräsentation.
Auf Einladung der Gessnerallee hatte Tim Zulauf im Oktober 2015 den Open Call „Wer befiehlt?“ konzipiert: 18 Gruppen trafen schliesslich als kollektive Jury eine Wahl aus ihren Projektvorschlägen zu Jelineks Stück. Die „Schutzbefohlenen“ fragen ja auch: Wer spricht für wen? Und wer grenzt wen weshalb aus? Neben dem gewählten „DeutschKURSK“ zeigen Gessnerallee und Fabriktheater die
Videodokumentation der kontroversen, basisdemokratischen Jurydiskussion in kommentierter Form.
Konzept und Künstlerische Leitung Timo Krstin, Miriam Walther Kohn; Text Timo Krstin
Miriam Walther Kohn, Samuel Eberenz, Khalid Ahmed & SchülerInnen der DeutschKURSK an der Autonomen Schule Zürich; Licht André Donze
Mit Rahel Sternberg, Bianca Kriel, Khalid Ahmed, Miriam Walther Kohn, Timo Krstin
„Wer befiehlt“ – ein Open Call
Konzept und Videoregie Tim Zulauf; Kamera Guido Henseler, Kathrin Oettli, Eva von Wartburg
Mit Philippe Graff/Dan Jakob/Marcus Rehberger, Thomas Isler, Delegation der
VOLKSREPUBLIK AUSSERSIHL, Trixa Arnold & Ilja Komarov, 1visible (Gülizar Cestan, Denise Battaglia, Mirjam Neidhart, Anton Ponrajah, Natalia Tiet, Claudia Tolusso, Beren Tuna), Samuel Schwarz/400asa, K.U.R.S.K., HotAirProduction, B N & R (Jan Beller, Julia Nussbaumer, Pia Richter), Clavadetscher/Cromme/Stucki, knowbotiq, Mars Travel Agency, Das morphologische Institut (Heta Multanen, Salome Schneebeli, Demian Wohler), Reiter/Dlaboha/Caruso, Blöchle/Fornezzi/Meul, Alexander Tuchaček
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Theater Neumarkt
DIE SCHUTZBEFOHLENEN – IN ALPHABETICAL ORDER
Markus Öhrn und Pär Thörn
Der bildende Künstler Markus Öhrn beauftragte seinen Freund, den erfolgreichen Autor und Musiker Pär Thörn, jedes Wort in „Die Schutzbefohlenen“ sowie in sämtlichen Zusatztexten in alphabetische Reihenfolge zu bringen. Das machte Thörn andernorts schon mit Teilen der Bibel. Da wie hier ist es ein Versuch, zum sprachlichen Ausdruck an sich durchzudringen. Vom Ursprungstext bleibt jedes Wort in seiner Originalhäufigkeit, das sprachliche Arrangement wird aber abgestreift. Markus Öhrn, der mit „Conte d’Amour“ 2012 unter anderem zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde und zuletzt ein Adventsprojekt an der Berliner Volksbühne inszenierte, arbeitet für diese Neuordnung mit einem Jugendchor und Synthesizern. In jedem Durchlauf wird weiter vorgedrungen: „ab ab ab ab ab ab ab ab ab ab ab ab ab abbrechend...“
Regie/Einrichtung, Markus Öhrn,
Textbearbeitung Pär Thörn
Mit singenden Mädchen von 9 bis 18 Jahren
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Theater Winkelwiese
DIE, SHOULD SEA BE FALLEN IN
Ivna Žic, Peter Waterhouse, Drama Forum von uniT Graz
Dieses vielsprachige Übersetzungsprojekt hört die ambivalenten Stimmen in Jelineks „Die Schutzbefohlenen“, bespricht sie, widerspricht ihnen, entspricht ihrer Fürsprache nicht, lässt sie für sich sprechen. Gegen die Einsprachigkeit der deutschen (Ver-)Fassung wird Urdu, Pashto, Arabisch, Georgisch, Tuschetisch, Kasachisch und Englisch gesprochen, gesungen und gelesen. SHOW WHEN SEE, HARE, JA SEA! FLEE AND WHEN THEN ... Für das Projekt von „VERSATORIUM – Verein für Gedichte und Übersetzen“ (Wien) mit Flüchtlingen des Refugee Protest Camp Vienna arbeiten die Regisseurin Ivna Žic, der Schriftsteller Peter Waterhouse und das Drama Forum von uniT Graz zusammen. VERSATORIUM übersetzt im Kollektiv und erforscht auf diesem Weg Poesie zwischen Kunst und Wissenschaft.
Mit Ivna Žic, Peter Waterhouse und den ÜbersetzerInnen Khan Adalat, Muhammad Issa Ahmadzai, Rahula Ahmadzai, Sultankhel Nisar Ali, Muhammad Atef, Ahmadzai Azizullah, Julia Dengg, Andreas Dittrich, Anna Etteldorf, Franziska Füchsl, Zargay Husainy, Nino Idoidze, Rahim Ishan, Valerie Kattenfeld, Hamid Khan, Shakil Khan, Wazir Khan, Zahed Khan, Zurab Kintsurashvili, Abdul Wahab Kukikhel, Kukikhel Rauf, Amer Kujjah, Meena Miakhel, Jahangir Mir, Mathias Müller, Natalie Neumaier, Yeon Noh, Gregor Pirgie, Miriam Rainer, Felix Reinstadler, Jennifer Weiss, Alexander Wöran, Rehman Ziaur
Eine Produktion von Versatorium Wien, Refugee Protest Camp Vienna, DRAMA FORUM
von uniT Graz, Theater Winkelwiese
Rahmenprogramm;
THOMAS SARBACHER
17.5.2016, 20 Uhr, Theater Winkelwiese
Thomas Sarbacher erzählt „Das Ende der Welt“ und andere Geschichten aus Ägypten von Alaa al-Aswani, Salwa Bakr, Jussuf Iris und anderen.
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Rote Fabrik
Fabriktheater
WIR SCHUTZGEBENDEN
asuperheroscape, Tobias Bühlmann
20/ 21/ 22.30/ 23.30/ 0.30 Uhr
Die Gruppe asuperheroscape produziert seit 2007 ästhetisch überhöhte Alpträume in Vollplastik. Die Verve und Rücksichtslosigkeit, mit der Regisseur Tobias Bühlmann eine Bresche schlägt, entfesselt unberechenbare Theaterenergien und -erlebnisse. In seinem Beitrag zu den „Schutzbefohlenen“ geht es um die Haltung des Künstlers zur Flüchtlingskrise: Schweigen wäre feige, doch zugleich schwingt in jedem Versuch einer die himmelschreienden Zustände anklagenden Rede immer auch ein Hauch von Besänftigung des eigenen schlechten Gewissens mit… Sind wir in dieser Sache nicht selber Täter, Tag für Tag? Ist das nicht irgendwie eine perverse Konstruktion, dass mittelprivilegierte KünstlerInnen im Namen von unterprivilegierten Flüchtlingen einen Abend für ein tendenziell überprivilegiertes Publikum
produzieren? Mit „Wir Schutzgebenden“ antworten asuperheroscape in Form einer eigenen Performance auf Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“. Direkt, pastoral und voraussichtlich auch ziemlich peinigend.
Konzept und Regie Tobias Bühlmann;
Konzept und Dramaturgie Fabian Larsson;
Ausstattung und Licht Lukas Sander; Kostüme Mimi Bühlmann
Spiel Tobias Bühlmann, Dietrich Kuhlbrodt, Johannes Suhm Backstein
EXODUS
Gastspiel von Cecilie Ullerup Schmidt und Andreas Liebmann
19/ 21/ 22.30/ 23.30 Uhr
Eine dänisch-schweizerische Familie reist nach Sizilien. Sie erreichen ein Heim im sizilianischen Hinterland mit dem Namen Mondo Nuevo. Hier erholen sich neun Nigerianer von einer Bootsfahrt und warten auf ihre weiteren Reisedokumente. Die nordeuropäischen Gäste und die HeimbewohnerInnen erzählen sich Geschichten von Hollywood, singen in endlicher Freundschaft und schlagen mit Tischtennis die Zeit tot. Inspiriert von mittelalterlichem Bänkelgesang berichtet die Familie Liebmann-Schmidt in ihrer Ballade der neuen Europäer „vom Tal nebenan“ – das so weit weg ist, dass die ZuhörerInnen dem vertrauen müssen, was gesungen wird.
Konzept und Performance Andreas Liebmann und Cecilie Ullerup Schmidt;
Bühne und Kostüme Manuel Gerst;
Musik Matthias Meppelink
Clubraum
POETRY SLAM
21/ 22.30/ 23.30/ 0.30 Uhr
Amina Abdulkadir und Simon Chen, zwei der bekanntesten Slam-Poeten der Schweiz, verfassen exklusiv einen Text zu „Die Schutzbefohlenen“. Durch die Show führt der Zürcher Slam-Poet und Moderator Phibi Reichling.
Aktionshalle
„TAKTLOS“-KONZERTE
20 Uhr Maja Osojnik: „All.The.Terms.We.Are“
21.30 Uhr Blueblut: „Hurts so gut“
23.00 Uhr Madame Baheux
Rahmenprogramm:
KLUBSCHULE IMPORT
Ein Projekt von Cecilie Ullerup Schmidt und Andreas Liebmann
12. – 21.4.2016
Geflüchtete unterrichten Wissen aus ihren Fachgebieten: Kochen, Wissenschaft, Kunst – von Hocharabisch bis Olivenanbau.
BEWEGTE BILDER, MOBILE SUBJEKTE
Charles Heller, Cecilie Ullerup Schmidt, Andreas Liebmann
13. & 14.5.2016
in englischer Sprache
Diese Serie von Filmvorführungen und Vorträgen zeigt alternative Darstellungen der Migration sowie ästhetische Praktiken, die aktiv gegen die Reproduktion des Grenzspektakels angehen.
VERHEISSUNGSVOLLES LAND
Claudia Gali und Miranda Kahlert
21.5.2016
Auf dem Gelände der Roten Fabrik wird das Projekt „Verheissungsvolles Land“ der Künstlerinnen Claudia Gali und Miranda Kahlert ausgestellt sein, eine Installation zur Flüchtlingssituation im öffentlichen Raum.