Sie meldet den Vorfall, der Soldat wird hingerichtet. Später, als die Wehrmacht längst bedingungslos kapituliert hat, muss sie sich als Denunziantin vor einem Gericht der Alliierten verantworten und wird verurteilt. Sie habe nur die Wahrheit sagen wollen, gibt sie zu Protokoll. Siebzig Jahre später konfrontiert ein Unfall der nunmehr alten Dame ihre Tochter und ihre Enkelin mit der unbewältigten Vergangenheit.
Der österreichische Autor Ewald Palmetshofer macht sich anhand eines realen Falles auf die Suche nach der Geschichte der Täterinnen in der Generation unserer Mütter und Großmütter. Er erzählt virtuos durch Rückblenden in einer rhythmisierten und hochartifiziellen Sprache, wie sich Schuld und Verdrängung über Generationen in eine Familiengeschichte einschreiben.
Die Unverheiratete
Kooperation mit der Universität Mozarteum Salzburg, Thomas-Bernhard-Institut
Inszenierung: Jana Vetten
Ausstattung: Eugenia Leis
Musik: Cornelius Borgolte
Dramaturgie: Jonas Zipf
Die Junge: Lilith Häßle
Die Mittlere: Andrea Quirbach
Die Alte: Monika Dortschy
4 Schwestern (Die Hundsmäuligen): Katharina Alf, Ulrike Beerbaum, Anabel Möbius*, Leoni Schulz
*Studierende in der HTA-Praxiszeit
24.02.2016, 26.02.2016, 18.03.2016, 20.03.2016, 1.04.2016