Dafür nimmt er alles in Kauf – und schließt einen Pakt mit dem Bösen. Leverkühn erkauft sich Zeit, in der er auf sein finales Werk Doktor Fausti Weheklag hinarbeitet, und bringt Opfer bis hin zur Auslöschung seiner selbst. Thomas Mann schrieb den Roman Doktor Faustus 1943 bis 1947, während er im Exil in Kalifornien/USA lebte. Er schlingt die Zeitebenen vom beginnenden 20. Jahrhundert über den Ausbruch des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs um die zentrale Frage: Wie kommt das Böse in die Welt?
„Der Held des Romans, Leverkühn, ist ein außerordentlich stolzer, kühler und kluger Geist, zu klug eigentlich für die Kunst, der aber dennoch von Drang nach dem Kreativen erfüllt ist und dazu Enthemmungen braucht, die ihm in dem ideellen Rahmen des Buches nur der Böse verschaffen kann. Mit seinem Sündenfall ist auch – gewissermaßen – auf der politischen Ebene des Buches auf die faschistische Intoxikation der Völker angespielt.“ (Thomas Mann an Albert Oppenheimer, 12.2.1949).
Alexander Charim inszenierte am Theater Osnabrück bereits Winterreise von Elfriede Jelinek und zuletzt Immer noch Sturm von Peter Handke. Er arbeitet außerdem regelmäßig im Musiktheater, u. a. führte er an der Staatsoper Hannover Regie bei Così fan tutte und Castor et Pollux.
Bearbeitet von Alexander Charim
Inszenierung Alexander Charim
Bühne,Kostüme Aurel Lenfert
Musikalische Leitung Eberhard Schneider
Dramaturgie Anja Redecker, Maria Schneider
Serenus Zeitblom / Adrian Leverkühn / Er Ensemble
Esmeralda / Professor Kumpf Christine Diensberg
Ines Rodde / Professor Schleppfuß / Dr. Chaim Breisacher Stephanie Schadeweg
Professor Kegel / Rudolf Schwerdtfeger Patrick Berg
Wendell Kretzschmar / Daniel zur Höhe / Echo Thomas Kienast
Senatorin Rodde / Saul Fitelberg Oliver Meskendahl
Jonathan Leverkühn / Helmut Institoris Stephan Ullrich