Während Mascagnis Stück es unter die drei Siegerwerke schaffte und somit 1890 in Rom uraufgeführt wurde, konnte Ruggeros Bajazzo erst zwei Jahre später in Mailand produziert werden. Heute werden die beiden gut einstündigen Werke häufig zu einer abendfüllenden Aufführung zusammengeführt – so auch beim zweiten Opernabend des Theater Lüneburg. Für die Inszenierung zeichnet Intendant Hajo Fouquet verantwortlich, das Bühnen- und Kostümbild stammt von Stefan Rieckhoff. Gemeinsam setzten sie in der Hansestadt bereits zahlreiche Opernabende in Szene, darunter u.a. Puccinis Tosca, Tschaikowskys Eugen Onegin, Donizettis Lucia di Lammermoor und zuletzt Beethovens Fidelio. Die Musikalische Leitung übernimmt Musikdirektor Thomas Dorsch. Bis zum 1. Juni werden Cavalleria Rusticana und Der Bajazzo insgesamt elfmal gespielt. Jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn findet eine Einführung im Seitenfoyer statt.
Cavalleria Rusticana und Der Bajazzo erzählen die Geschichten einfacher Leute, Dorfleute im einen, Gaukler im anderen Fall. Mitten ins sizilianische Landleben führt Mascagnis Cavalleria Rusticana: Santuzza muss schmerzlich erkennen, dass ihr Verlobter Turiddu noch immer nicht von seiner alten Liebe Lola lassen kann. Diese war ihm einst versprochen, bevor er zum Militär ging und Lola den Fuhrmann Alfio heiratete. Als Santuzza tief gekränkt das Verhältnis der beiden Liebenden aufdeckt, beschwört sie ein schicksalhaftes Duell mit tödlichem Ausgang herauf.
Wie Mascagnis Oper läuft auch Der Bajazzo auf einen Mord aus Eifersucht heraus. Im Mittelpunkt steht eine Komödiantengruppe. Canio, Clown und Chef der Truppe, lädt alle Dorfbewohner zur Vorstellung ein. Hinter den Kulissen aber ist die Stimmung äußerst gereizt: eifersüchtig und misstrauisch wacht der alternde Prinzipal über seine Geliebte Nedda. Fiktive Handlung der Vorstellung und private Verwicklungen überlagern sich. Was die begeisterten Zuschauer zunächst für eine leidenschaftliche Komödie halten, wird plötzlich zu tödlichem Ernst.
In der Lüneburger Inszenierung stehen die Ensemblemitglieder Karl Schneider (Turiddu/Canio), Franka Kraneis (Lola/Nedda) und Ulrich Kratz (Alfio/Tonio) in Doppelrollen auf der Bühne. Als Santuzza ist Ilona Nymoen zu erleben. Vor ihrem Fachwechsel zum Dramatischen Sopran war sie zwischen 2000 und 2008 als ständiger Gast in der Hansestadt engagiert. Neddas Geliebten Silvio verkörpert Christian Oldenburg. Der Bariton war in Lüneburg u.a. als Albert in Massenets Werther, als Papageno in Mozarts Zauberflöte und als Eduard in Hindemiths Neues vom Tage zu erleben. Komplettiert wird das Ensemble durch Timo Rößner (Beppo), Kirsten Patt (Lucia) sowie den Haus- und Extrachor des Theater Lüneburg, den Kinderchor der Musikschule der Hansestadt Lüneburg und zwei Artisten. Die Lüneburger Symphoniker spielen unter der Leitung von Musikdirektor Thomas Dorsch.
Beide Opern werden in italienischer Sprache gesungen und durch deutsche Übertitel begleitet.
Cavalleria Rusticana / Der Bajazzo
Opern von Pietro Mascagni und Ruggero Leoncavallo
Musikalische Leitung Thomas Dorsch
Inszenierung Hajo Fouquet
Bühnen- und Kostümbild Stefan Rieckhoff
Mit Franka Kraneis (Lola/Nedda), Ilona Nymoen (Santuzza), Kirsten Patt (Lucia), Karl Schneider (Turiddu/Canio), Ulrich Kratz (Alfio/Tonio), Christian Oldenburg (Silvio), Timo Rößner (Beppo)
Weitere Vorstellungen 11.03. 20 Uhr / 13.03. 19 Uhr / 09.04. 20 Uhr / 14.04. 20 Uhr / 19.04. 20 Uhr / 22.04. 20 Uhr / 08.05. 19 Uhr / 25.05. 20 Uhr / 29.05. 19 Uhr / 01.06. 20 Uhr
Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Kartenvorverkauf:
Telefonisch unter 0 41 31 / 42 10 0 oder unter www.theater-lueneburg.de
sowie direkt an der Kartenkasse des Theaters
Öffnungszeiten: Mo 10-13 Uhr, Di bis Sa 10-13 Uhr & 17-19 Uhr