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Dresdner Theater, Museen und Orchester setzen Zeichen für Toleranz und gegen Rassismus

13. Februar 2014. -----

Auch in diesem Jahr werden Theater, Museen und Orchester in Dresden in den Tagen um den 13. Februar mit dem Slogan „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern (Erich Kästner) – gegen Rechtsradikalismus“ nachdrücklich und gut sichtbar in Erscheinung treten und wollen damit ein Zeichen setzen für Toleranz und Versöhnung, gegen Rassismus und gegen den wiederkehrenden unsäglichen Missbrauch des Datums durch Rechtsradikale.

 

Zugleich möchten die Kulturschaffenden mit ihrer Aktion die Bürger der Stadt ermutigen, gerade im Lichte jüngster Ereignisse in Deutschland, Fremde in unserer Stadt, deren Kultur seit jeher von den vielfältigsten Einflüssen lebt, willkommen zu heißen und mit dem besonderen Gedächtnis der Stadt Menschen, die nicht selten dem Krieg in ihrer Heimat entfliehen, mit offenen Armen zu empfangen.

 

17:00 Uhr, Rathausplatz

Kundgebung zur Menschenkette 2014

18:00 Uhr, Innenstadt

Zusammenschluss der Menschenkette

Weitere Veranstaltungen zum 13. Februar:

13februar.dresden.de

 

Am Abend des 13. Februar um 19:30 - 21:15 Uhr stehen im Schauspielhaus bei 100 Prozent Dresden 100 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dresden auf der Bühne, die ein lebendiges Bild der Dresdner Stadtgesellschaft darstellen. Wir laden alle herzlich ein, nach der Menschenkette den weiteren Abend bei uns zu verbringen. Die Karten kosten 10,- Euro Einheitspreis und 6,50 Euro ermäßigt.

 

100 Prozent Dresden

 

Eine statistische Kettenreaktion von Rimini Protokoll (Haug/Kaegi/Wetzel) | Ein Jubiläumsprojekt zum 100. Geburtstag des Schauspielhauses | Regie: Helgard Haug, Daniel Wetzel am 13. Februar um 19:30 Uhr Schauspielhaus

 

Für Statistiken verwandeln sich Menschen in Tortenstücke, Säulen und Kurven, die für politische Argumentationen und ökonomische Kosten-Nutzen-Strategien verwendet werden. Was wäre, wenn diese Statistiken Gesichter bekämen? Wenn Dresden sich auf einer Bühne durch 100 Menschen vertreten ließe, eine Menge, so ausgesucht, dass sie statistisch „korrekte“ Aussagen machen kann?

 

Das Theaterkollektiv Rimini Protokoll bildet die Stadt Dresden auf der Bühne ab: „Dresden in Zahlen“, Zahlen aus Dresdnern. In einer mehrmonatigen Recherche wurden 100 Bewohner Dresdens nach statistischen Kriterien ermittelt und als Repräsentanten auf die Bühne des Schauspielhauses gebracht. Anders als bei vielen anderen Rimini Protokoll-Projekten wurde für „100 Prozent Dresden“ nur ein einziger Mensch von den Regisseuren ausgewählt. Dieser suchte den nächsten Teilnehmer aus seinem Bekanntenkreis aus (nach einem Raster aus statistischen Werten, zum Beispiel nach Geschlecht, Nationalität, Wohnbezirk), der zweite einen weiteren, bis 100 Dresdner, also „100 Prozent Dresden“, beisammen waren. Jeder Einzelne steht für ca. 5300 Bewohner Dresdens. So enstand eine Ansammlung, die unsere Stadt spielt, ein Chor, ein unmögliches Gebilde, das sich zu immer neuen Gruppenbildern zusammenstellt, zu flüchtigen Porträts von Zugehörigkeit und Gegensätzlichkeit: ein Stimmenmeer als geometrischer Körper auf 100 m² Bühne.

 

Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel arbeiten unter dem Namen Rimini Protokoll und gehören zu den prägenden Regisseuren ihrer Generation. In ihren Arbeiten stehen zumeist „Experten des Alltags“ auf der Bühne, Menschen, die mit ihren Biografien in theatralische Zusammenhänge gebracht werden. Rimini Protokoll wurden im In- und Ausland vielfach ausgezeichnet, so erhielten sie u. a. den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ und den Mülheimer Dramatikerpreis und wurden 2011 für ihr Gesamtwerk mit dem Silbernen Löwen der 41. Theaterbiennale von Venedig ausgezeichnet. „100 Prozent Dresden“ ist bereits ihre vierte Arbeit am Staatsschauspiel und baut auf einer Idee auf, die Rimini Protokoll 2008 für das Berliner Hebbeltheater kreierten und seither u. a. in Wien, Zürich, Oslo, London, Athen und Melbourne weiterentwickelt haben.

 

Dauer der Aufführung: 1 ¾ Stunden, keine Pause

 

 

 

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