Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Ein Jedermann", Version von Janusz Wiśniewski, Hessisches Staatstheater Wiesbaden"Ein Jedermann", Version von Janusz Wiśniewski, Hessisches Staatstheater..."Ein Jedermann", Version...

"Ein Jedermann", Version von Janusz Wiśniewski, Hessisches Staatstheater Wiesbaden

Premiere 17. März 2012 I 19.30 I Kleines Haus. -----

Wenn man den Titel Jedermann hört, denken die meisten von uns sicherlich an die Salzburger Festspiele, bei denen dieses Stück traditionell seit 1920 – von illustren Regisseuren in einer nicht minder illustren Besetzung inszeniert – zu erleben ist.

Um es gleich vorwegzunehmen: Bei der Inszenierung des polnischen Regisseurs Janusz Wiśniewski erwartet den Zuschauer etwas ganz anderes.

Der Regisseur, der gleichzeitig auch der Autor einer neuen Fassung ist, hat das Thema der weltbekannten Moralität Jedermann als Ausgangspunkt genommen, um eine eigene Geschichte zu erfinden. Im Vordergrund stehen dabei gewaltige Theaterbilder, deren poetische Kraft durch die eingängige Musik des Komponisten Jerzy Satanowski unterstützt wird.

Janusz Wisniewski greift in seiner Arbeit auf eine Fülle von Texten zu – Bekanntes und weniger Bekanntes aus der Weltliteratur (u.a. Shakespeare, Robert Frost, Marina Zwetajewa und eigene Texte) – sowie auf ein beeindruckendes Figurenarsenal: bekannte Persönlichkeiten des modernen Lebens wie Steve Jobs, Michel Houellebecq oder Max Beckmann und erfundene Figuren wie „Der alte Mann im Schnee“. Diese lässt er in unterschiedlichen Konstellationen aufeinandertreffen. In einem unwirtlichen Gasthaus begegnen sich diese seltsamen Gestalten, die auf der Pilgerreise des Lebens auf der Suche nach den letzten Dingen hier gestrandet sind, ein jeder von ihnen ein „Jedermann“. Der teils formale und teils realistische Regie-Zugriff garantiert einen ungewöhnlichen Theaterabend.

Der 62-jährige Janusz Wiśniewski gehört zu den renommiertesten Regisseuren Polens. Er studierte zunächst Literatur, bevor er an der Theaterakademie in Warschau das Regiefach erlernte. Von 1979 bis 1988 arbeitete er regelmäßig am Nowy Teatr in Poznan, dessen künstlerischer Leiter er war. Neben Arbeiten von Autoren wie Juliusz Słowacki, Zbigniew Rudziński, Goethe und Shakespeare entstanden zahlreiche Inszenierungen seiner eigenen Stücke. Regelmäßig inszenierte er auch in anderen Theatern in Polen sowie an der Oper. Seit 1989 ist Janusz Wisniewski auch als Regisseur in Deutschland bekannt, er inszenierte an den Staatstheatern Kassel und Mainz, am Schauspiel Bonn, am Düsseldorfer Schauspielhaus und in Meiningen. Zahlreiche seiner Inszenierungen wurden zu internationalen Festivals eingeladen und mit Preisen ausgezeichnet. Seine Inszenierung „Arche Noah. Das neue Ende von Europa“ (2008) war eine Koproduktion mit Theatern aus sechs verschiedenen Ländern (Österreich, Israel, Kosovo, Deutschland, Italien und Polen), die 2010 im Rahmen der Internationalen Maifestspiele auch in Wiesbaden gezeigt wurde.

Regie/ Bühne/ Kostüme Janusz Wiśniewski

Musik Jerzy Satanowski

Dramaturgie Anika Bárdos

Mit: Susanne Bard, Franziska Beyer, Franziska Werner, Magdalena Wiedenhofer; Michael von Burg, Fabian Döring, Frank Köbe, Benjamin Krämer-Jenster, Georg Metzler, Martin Müller, Tobias Randel, Bernd Ripken, Jörg Zirnstein

Weitere Vorstellungen: 22. und 25. März, 19.30 Uhr

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

STIMMUNGSVOLL UND BEWEGEND -- "sparda klassik open air" auf der Freilichtbühne Killesberg STUTTGART

Die Singenden Grundschulen "SingGrund" Filderstadt sowie die Band "POPcorn" unter der kompetenten Leitung von Monika Grauschopf eröffneten dieses Open-Air-Konzert mit "Jetzt geht's los" von Uli Führe.…

Von: ALEXANDER WALTHER

KÖNIGSTHEMA VOLLER ERHABENHEIT -- Neue CD mit Bachs "Kunst der Fuge" mit dem Ensemble il Gusto Barocco bei Berlin Classics

Die kunstvoll-abwechslungsreichen Fugen von Johann Sebastian Bach werden vom Stuttgarter Ensemble il Gusto Barocco sehr ausgewogen und transparent musiziert. Unter der inspirierenden Leitung von Jörg…

Von: ALEXANDER WALTHER

WALZER IN ALLEN SCHATTIERUNGEN -- Monrepos Open Air bei den Schlossfestspielen LUDWIGSBURG

Unter dem Motto "Turned up" eröffnete das Orchester des Goethe-Gymnasiums Ludwigsburg unter der inspirierenden Leitung von Benedikt Vennefrohne diesen besonderen Abend mit der Konzertsuite aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

STÜRMISCHE GLUT -- SWR Symphonieorchester unter Markus Poschner in der Liederhalle STUTTGART

Goethes "Egmont" inspirierte Ludwig van Beethoven im Jahre 1810 zu einer Schauspielmusik, die in keiner ihrer verschiedenartigen Nummern erkennen lässt, dass es sich dabei um ein Auftragswerk…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLE SPRÜNGE -- Arabella Steinbacher im Ordenssaal bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen

Stimmungsvolle Werke hatte sich die Geigerin Arabella Steinbacher zusammen mit dem Pianisten Peter von Wienhardt ausgewählt. Im Arrangement von Jascha Heifetz erklangen zunächst vier leidenschaftlich…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche