Die deutschsprachige Erstaufführung von „Manni und das Mädchen Charlie“ von Lisa Schlesinger hat am Freitag, 2. Juni, 19.30 Uhr, in der Regie von Christoph Roos Premiere. Christoph Roos inszenierte bereits die Deutschsprachige Erstaufführung von Naomi Wallace Stück „Birdy“, das beim Publikum verschiedener Altersstufen großen Anklang gefunden hatte. „Manni und das Mädchen Charlie“ erzählt die Geschichte einer „Patchwork“-Familie, in der Manni und Charlie neue Geschwister sein sollen. Die beiden sind damit absolut nicht einverstanden! Wer hier das Sagen haben wird, muss also ausgekämpft werden. Am besten mit einem Fahrradrennen auf der Landstraße, gegen die Fahrtrichtung, direkt auf die LKWs zu… – was nicht so einfach ist, denn Charlie hat ein 1.000-Dollar-Fahrrad mit 12 Gängen und Manni nur eine Schrottmühle ohne Kette und Bremsen. Dennoch: aus der Mutprobe wird der Beginn von etwas Neuem zwischen den beiden. Vielleicht ist Reden doch möglich? – Kurz darauf verschwindet Manni spurlos. Nur Charlie kann vielleicht sagen, wo er ist, aber die Zeit läuft… –
Für junge Zuschauer ab 12 Jahren und Erwachsene. Mit Anna Hertz und Robert Neumann in den Titelrollen. Das Stück, das ursprünglich für das PushPush Theatre Atlanta, Georgia, entwickelt wurde, wurde von Chefdramaturgin Ute Scharfenberg ins Deutsche übertragen.
David Gieselmanns neuestes Stück „Die Plantage“ wird am Sonnabend, 3. Juni, 19.30 Uhr, im Schauspielhaus uraufgeführt. Eine gemischte Wohngemeinschaft aus Jungen und Hängengebliebenen überdauert in einem instandbesetzten Mietshaus die eigene Zukunft. Im Hinterhof gedeiht »die Plantage«, der gemeinsame Hanfanbau – Lebensmittelpunkt und wirtschaftliches Rückgrat der Mitbewohner. Das Leben ist in den Jahren des Beisammenseins aufregungslos geworden, im halbbekifften Dämmerzustand lassen sich erlahmende Basisdemokratie, zerbröckelnde Lebensentwürfe, halbherzige Beziehungskisten und der Mangel an guten Ideen eigentlich ganz gut ertragen. Doch das alles ändert sich schlagartig, als Lucie zurückkehrt, Pop-Ikone und Eigentümerin des Hauses. Direkt aus Paris, pleite, gescheitert und vergessen. Und im Poststapel wartet der Gerichtsbescheid mit dem Auktionstermin für das Haus. – Zeit zu handeln…DAVID GIESELMANN erzählt in seinem neuen Stück mit Ironie und Sprachwitz, mit Tiefenblick und großer Liebe zu seinen Figuren von einer verlorenen Schar von Träumern, die auf ihre Zukunft warten – über den toten Punkt hinaus. Doch die Hoffnung hört nicht auf, und die bedrohlich einbrechende Realität bringt neue Bewegung ins Spiel. »Die Plantage« greift auf vergnügliche Weise Motive aus Tschechows komisch-melancholischer Endzeitschilderung »Der Kirschgarten« auf und wendet sie intelligent in die deutsche Gegenwart.
Regie führt die gebürtige Hamburgerin Isabel Osthues, die zum ersten Mal in Magdeburg arbeitet.