Marinelli, der Kammerherr des Prinzen, eröffnet ihm, dass Emilia noch am selben Tage heiraten und mit ihrem Mann, dem Prinzen Appiani, aufs Land ziehen wird. Der Prinz überrascht Emilia in der Kirche und offenbart ihr seine Liebe. Emilia ist bestürzt. Ihr Lebensweg mit Appiani schien klar vor ihr zu liegen – nun fällt auch sie in eine Verwirrung der Gefühle.
Marinelli lässt in vorauseilendem Gehorsam den Grafen Appiani ermorden, damit der Weg für seinen Herrn zu Emilia frei ist. Emilia gerät in einen unauflösbaren Konflikt zwischen erotischer Verführbarkeit, Schuldgefühlen und dem Wissen, dass sie genauso enden wird wie die Gräfin Orsina: als abgelegte Geliebte. Sie trifft eine überraschende Entscheidung.
Die Regisseurin und Bühnenbildnerin Ricarda Beilharz („Der Gott des Gemetzels“, „Die Räuber“) hat schon in Basel, Göttingen, Luzern, Karlsruhe, Salzburg, den Wiener Festwochen inszeniert und war mit ihren Ausstattungen schon zwei Mal beim Berliner Theatertreffen eingeladen. Sie liest Lessings Drama als ein Vexierspiel der Gefühle, in dem die Fronten zwischen Täter und die Opfer nicht mehr klar sind. Nach Tilman Gerschs „Nathan“-Inszenierung führt das Schauspiel des Hessischen Staatstheaters seine Auseinandersetzung mit dem Werk Lessings weiter.
Inszenierung und Bühne Ricarda Beilharz
Kostüme Jelena Miletic
Dramaturgie Dagmar Borrmann
Mit: Franziska Werner (Emilia), Jürg Wisbach (Prinz von Guastalla), Doreen Nixdorf (Gräfin Orsina), Michael von Burg (Marinelli), Uwe Kraus (Odoardo), Monika Kroll (Claudia), Florian Thunemann (Graf Appiani)
Weitere Termine: Mittwoch, 14. April und Freitag, 30. April 2010
jeweils um 19.30 Uhr, Kleines Haus