Blanche, angeblich nur zu Besuch, spielt in diesem schäbigen Milieu die große Dame - sensibel und hysterisch. Sie schwärmt von ihrem prächtigen Familiensitz „Belle Rêve“ und ihrer fast feudalen Vergangenheit und wirft ihrer Schwester vor, sich an den „Polacken“ wegzuwerfen. Doch Stanley durchschaut Blanche und deckt ihre Lügen und Geheimnisse auf: den Selbstmord ihres Mannes, der sie zur Alkoholikerin werden ließ, die wahllos die Liebhaber wechselt; und ihre Verführung eines Schülers, durch die sie aus dem Schuldienst flog.
Getrieben von dem Traum eines Lebens in Wohlstand und dem Wunsch begehrt zu werden, stürzt sich Blanche in die Affäre mit Stanleys jüngerem, braven Freund Harold Mitchell. Gleichzeitig treffen ihre Koketterie und ihr Charme auf die brutale Rohheit Stanleys. Abscheu und Faszination wechseln sich ab, Wunsch wird zu Wahn, der in der Hitze von New Orleans schließlich seinen Höhepunkt in einem gewalttätigen Ausbruch findet.
Tennessee Williams gewann für seine Schilderung einer getriebenen Frau, deren Realität sich immer mehr in ihren Träumen verliert,1948 den Pulitzer Preis. Elia Kazans Verfilmung von 1951 wurde mit Vivian Leigh und Marlon Brando zum Welterfolg.
Inszenierung: Markus Dietz,
Bühne: Mayke Hegger,
Kostüme: Henrike Bromber
Licht: Fred Bommart,
Dramaturgie: Annabelle Leschke
Mit: Caroline Dietrich (Blanche duBois), Alina Rank (Stella Kowalski), Artur Spannagel (Stanley Kowalski), Thomas Sprekelsen (Harold Mitchell), Michaela Klamminger (Eunice Hubbel), Matthias Fuchs (Steve), Aljoscha Langel (Pablo)
Nächste Vorstellungen: 13. (18 Uhr), 17., 26. und 30. Dezember