Eine einzige Katastrophe. Doch die Fassade des Anstands wird krampfhaft verteidigt – alle luegen, beluegen vor allem sich selbst.
Es gibt nur wenige Dramatiker, bei denen so enge Zusammenhaenge bestehen zwischen Leben und Werk wie bei O’Neill, und es gibt nur wenige Stuecke, die in so engem Sinne autobiographisch sind wie „Eines langen Tages Reise in die Nacht”. Kaum verhuellt entwirft der Autor in diesem Drama ein Bild seiner eigenen Familie. Das Stueck entstand im Jahr 1941, als sowohl O’Neills Eltern als auch sein Bruder schon mehrere Jahre tot waren.
Dennoch hinterlegte O’Neill das Stueck bei seinem Anwalt und verbot dessen Publizierung bis fuenfundzwanzig Jahre nach seinem Tod. Zu tief schien der Einblick in die Aengste und Noete der Familie O’Neill, zu ehrlich die Selbstanalyse, die der Autor in diesem Schluesseldrama machte.
O’Neills Witwe Carlotta setzte sich schließlich ueber dieses Verbot hinweg und gab das Stueck für die Buehne frei.
Regie: Torsten Fischer
Buehnenbild und Kostueme: Herbert Schäfer/ Vasilis Triantafillopoulos
Mit: Helmuth Lohner (James Tyrone), Ulli Maier (Mary Cavan Tyrone), Markus Gertken (James Tyrone, jr.), Michael Dangl (Edmund Tyrone)
Vorstellungstermine im April und Mai:
19., 20., 21., 25. April; 2., 7., 13., 14., 18., 19. und 26. Mai 2012
Karten und Info:
Tel. +43-1-42 700-300
eMail: ticket@josefstadt.org
www.josefstadt.org