Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Europa" von Lars von Trier und Niels Vørselim Staatsschauspiel Dresden"Europa" von Lars von Trier und Niels Vørselim Staatsschauspiel Dresden"Europa" von Lars von...

"Europa" von Lars von Trier und Niels Vørselim Staatsschauspiel Dresden

Premiere 6. Oktober 2016 im Palais im Großen Garten. -----

„Ich finde Patina und Ruinen wunderschön. Ich empfinde sie als eine Art anarchistischen Widerstand gegen die organisierte Schönheit“, so Filmregisseur Lars von Trier 1991 im Interview, als seine düstere Erzählung „Europa“ im Kino anlief.

Das Jahr Null: 1945 liegt Deutschland in Ruinen. Der junge Amerikaner Leo beginnt bei der Schlafwagengesellschaft Zentropa eine Ausbildung und will „mit diesem kleinen Beitrag die Welt zu einem besseren Ort machen“. Ein Idealist, in Deutschland misstrauisch beäugt. Als er die Tochter von Zentropa-Oberhaupt Max Hartmann kennen und lieben lernt, scheint sich alles zum Guten zu wenden – bis sie entführt und Leo zu einem Attentat durch die als „Werwölfe“ organisierten Altnazis gezwungen wird.

„Europa“ richtet den Blick auf die dünne Schicht der Zivilisation. Hypnotisch dringt der Film ins Unterbewusstsein einer Nation und bricht seine düstere Atmosphäre mit bissig-parodistischen Kommentaren auf den deutschen Militarismus und seine bürokratischen Auswüchse.

Regisseur Robert Lehniger, dessen Arbeiten sich an der Schnittstelle von Film und Theater bewegen, wird die filmische Vorlage auf die Theaterbühne übertragen. Im Palais im Großen Garten entstehen vor zeitloser Kulisse eigenwillige Bilder, die vielschichtig, unheimlich aber auch amüsant ein Bild von einem traumatisierten Ort voll verdrängter Obsessionen zeichnen.

Mit: Holger Bülow, Thomas Eisen, Laina Schwarz, Nicolas Streit, Claudius von Stolzmann

Regie/Video: Robert Lehniger

Bühne: Irene Ip

Kostüm: Josa David Marx

Musik: Christoph Hamann

Dramaturgie: Anne Rietschel

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PACKENDE WUCHT UND FEUER -- Wiederaufnahme von Giuseppe Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper STUTTGART

In der Regie und Dramaturgie von Jossi Wieler und Sergio Morabito gibt es den berühmten Vorhang hinter dem Vorhang - also das Theater im Theater. Die Bühne von Bert Neumann macht die Sicht auf eine…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZAUBER DER ZEITLOSIGKEIT -- Neue CD: Richard Wagner "Der fliegende Holländer" bei Naxos

Die Oper "Der fliegende Holländer" von Richard Wagner geht auf Wilhelm Hauffs Märchenerzählung "Der fliegende Holländer" zurück, die der Komponist im Jahre 1838 als Kapellmeister in Riga gelesen…

Von: ALEXANDER WALTHER

"Soirée Ravel" von Bridget Breiner / Richard Siegal in der Deutschen Oper am Rhein

Zu Ehren von Maurice Ravels 150.Geburtstag haben die Choreographen Bridget Breiner und Richard Siegal für die Deutsche Oper am Rhein einen Ballettabend mit vier neuen Stücken zu seiner Musik…

Von: Dagmar Kurtz

Gerissene Herzen -- "Die Gischt der Tage" nach dem Roman von Boris Vian im Düsseldorfer Schauspielhaus

Paris der Nachkriegszeit. Jazzmusik und die philosophische Strömung des Existenzialismus sind bei den französischen Intellektuellen populär. Boris Vian veröffentlicht 1946 seinen Roman "L’Écume des…

Von: Dagmar Kurtz

STRAHLKRAFT UND KLANGZAUBER -- Ardey Saxophonquartett im Schloss Bietigheim-Bissingen

Der Belgier Adolphe Sax hat das Saxophon im 19. Jahrhundert erfunden. Und bei seiner reizvollen Matinee im Schloss unterstrich das Ardey Saxophonquartett die Bedeutung dieses Instruments für die…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche