Doch schon bei der ersten Station stürzt er die unschuldige Margarethe ins Unglück. Dem schnellen Vergessen dieser Episode folgt die Fortsetzung der faustisch-mephistopheles’schen Expedition in der Kaiserpfalz, in der „klassischen Walpurgisnacht“, die Faust jedoch einmal mehr mit seinen innersten Sehnsüchten konfrontiert, und im Hochgebirge. Radikal bricht er mit religiösen, philosophischen und politischen Traditionen, um eine ganz neue Welt aufzubauen. Doch auch diese Welt-Umbau-Utopie mündet in Zerstörung und Tod.
Goethes zweiteiliges Faust-Drama schildert die Odyssee eines unentwegt Suchenden, der in stetiger
Unrast und ohne Rücksicht auf Verluste an die Grenzen seiner Möglichkeiten gelangen will – und über diese hinaus. Gleichzeitig ist es aber auch eine Zustandsbeschreibung der Moderne, die Goethe in seinem Weltgedicht gestaltet: Ob Finanz- und Staatskrisen, Krieg, Genmanipulation, Industrialisierungs-
und Globalisierungs-Katastrophen oder die ruhelose Beschleunigung des Alltags – Goethes Faust-Tragödie beinhaltet eine Fülle an Themen, die aktueller nicht sein könnten.
Inszenierung: Matthias Gehrt
Bühne: Gabriele Trinczek
Kostüme: Claudia Caséra
Video: Ali Samadi Ahadi
Choreografische Mitarbeit: Sven Grützmacher
Dramaturgie: Ulrike Brambeer
Mit: Mariella Argay, Esther Keil, Alexandra Lowygina, Eva Spott, Helen Wendt; Gino Abet, Felix Banholzer, Cornelius Gebert, Joachim Henschke, Daniel Minetti, Matthias Oelrich, Paul Steinbach, Ronny Tomiska, Fabio Toraldo, Christopher Wintgens, Bruno Winzen; Statisterie
Weitere Termine: 28. April; 3., 9., 10., 12., 13., 15., 20., 26. Mai 2012
Soweit nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen jeweils um 19 Uhr.