Dieser Doktor Faust überschreitet bei seiner rastlosen Suche die Grenzen des Rationalen und begegnet zuerst im virtuellen Raum einer computergenerierten Welt seinem Gegenspieler: Mephisto. Dieser erscheint in zwei Gestalten, einerseits in der mythischen Dimension des Teufels, andererseits mit dem Angesicht des modernen Wissenschaftlers – verkörpert werden diese beiden von Amadeus Köhli und Özgür Platte.
Auch Faust erscheint zweifach. In der Hexenküche wird dem alten Faust sein jugendliches Ich neu geschenkt und in großer poetischer Szene stehen sich das erfahrene und das entdeckende Ich gegenüber, um dann gemeinsam in die Welt zu ziehen. Ganz klassisch verliebt sich Gretchen in den jungen Faust und Mephisto umgarnt mit menschlichem Antlitz die Nachbarin in ihrem Garten. Mephisto führt Faustens Hand, wenn dieser mit dem Degen Gretchens Bruder tötet. Faust steht am Ende an der Grenze seiner Kräfte. Und Gott und Teufel streiten, ob Gretchen gerettet oder gerichtet sei.
Dieses Spiel unterlegen die Musiker John R. Carlson und Hannes Richter sensibel mit sphärischen Sounds und Rhythmen. Sie begleiten zum Teil kräftig rockig, zum Teil zart und liedhaft. Der in Versen rhythmisch geschriebene Text, erweist sich dafür als sehr geeignet. Als alter Faust kehrt Schauspieler Dirk Audehm nach Stationen u.a. in Leipzig und Bremen wieder ins Ensemble des Mecklenburgischen Staatstheaters zurück. Für die Rolle des jungen Faust wurde der Schauspieler Christoph Bornmüller neu engagiert.
Inszenierung: Peter Dehler, Bühne: Olaf Grambow
Kostüme: Susanne Goder, Musik: John R. Carlson
Video: Stéphane Maeder, Choreographie: Rüdiger Daas
Mit: Brit C. Dehler, Katrin Heller, Dirk Audehm, Christoph Bornmüller, Amadeus Köhli, Bernhard Meindl, Özgür Platte
Musiker: John R. Carlson (keyboard), Hannes Richter (percussion)
Weitere Vorstellungen: am 28. August 2011 um 18 Uhr sowie am 3. und 18. September um jeweils 19.30 Uhr im Großen Haus
Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de