So gesehen hat Faust von Gounod mehr mit Verdis LA TRAVIATA gemein denn mit Goethes Tragödie. Faust möchte nicht mehr wissen, was die Welt im Innersten zusammenhält, er wünscht sich von Mephisto lediglich erotische Erfüllung. Der Teufelspakt lässt ihn Margarethe verführen, schwängern, verlassen und schließlich doch wieder im Gefängnis aufsuchen, wo die Geliebte sterben muss: Der Flucht unter Mithilfe des Teufels zieht sie den leiblichen Tod vor.
„Der Tragödie erster Teil“ verdankt die Oper dennoch den Handlungsverlauf, wobei Margarethe in den Mittelpunkt rückt: Von den kokett wirkenden Walzerkoloraturen ihrer „Juwelenarie“ über die liedhafte „Ballade vom König in Thule“, die e-moll-düstere Szene am Spinnrad bis zur bedrohlichen Szene in der Kirche, ihrem Wahnsinn und Tod. Gounods Oeuvre umfasst Werke aller musikalischen Gattungen. Den ersten Erfolg seiner Oper erlebte der Komponist noch mit: „FAUST war unter meinen Werken für die Bühne dasjenige, welches bisher den größten Beifall geerntet hat. Ist damit zugleich gesagt, dass es meine beste Leistung ist?“
in französischer Sprache mit deutschen Übertexten
Musikalische Leitung
Mariano Rivas
Regie
Georg Köhl
Bühne
Norbert Ziermann
Kostüme
Claudia Spielmann
Faust
Yoonki Baek
Mephistopheles
Kemal Yaşar
Valentin
Tomohiro Takada
Wagner
Kyung-Sik Woo
Margarethe
Susan Gouthro
Siebel
»Amira Elmadfa
Merja Mäkelä
Marthe Schwerdtlein
Marina Fideli